Ein Jahr ist vorbei. Ihr feiert Silvester, wir feiern SWAGvester. Wir haben das Jahr über zu viele BRAVOs gelesen und wollen es jetzt richtig wissen. Eine Mottoparty im Jugendmagazin-Stil. Wir wollen, dass ihr euch richtig schick macht. Hip ist, was die Bravo schreibt, was RiRi, Beyoncé, One Direction oder Lady Gaga tragen. Wir wollen Glitzer, Ghettogoldketten, Strass im Gesicht, rote Lippen, Turnbeutel, Nerdbrillen, Nikes, Jeanshemden oder HÜSK-Shirts sehen. So lautete die Ansage. Die Wohnung wird mit Girlanden, Lichterketten, Konfetti, Postern („Wer zur Hölle ist Ariana Grande?“) und Luftballons dekoriert. Zusätzlich bekommen wir noch eine Nebelmaschine und Neonröhren. (Ihr seht, wir haben keine Kosten und Mühen gescheut.) Wer sucht, der findet. Wir verstecken überall Hashtags in der Wohnung. Wer Glück hat, bekommt sogar seinen eigenen. Gin Tonic, Sekt, Bowle, ein Festessen und die Gastgeber stehen bereit. Get the party started!
Uhrenvergleich: 21Uhr. Die ersten Gäste erscheinen mit Turnbeuteln, Brillen mit dickem Rand, Mützen und alle sehen unglaublich gut aus. „Ich hab mich extra für dich mit Lidschatten geschminkt“. Die Küche ist innerhalb von wenigen Minuten voll mit Ghetto und Menschen. Der Gin muss durchgereicht werden. Looping Louie sorgt für den ultimativen Kick, die Nebelmaschine und die BravoHits laden zum Tanzen ein, im DJ-Zimmer werden die ersten Trinkspiele ausgepackt und im Mädchenzimmer darf sich auch nochmal geschminkt werden. Alle lachen, umarmen sich und hipstern gemeinsam mit uns im Zentrum-Südost ab. Kurz vor dem großen Countdown-Moment stehen wir auf der Straße, blicken zum MDR Turm und hören hinter uns die ersten Schüsse aus Reudnitz. „3,2,1…PENG! FROHES NEUES!“ Alle liegen sich in den Armen, beglückwünschen sich, wedeln mit Wunderkerzen, so viele Küsse auf die Wangen, so viele liebe Worte. „Wir sagen einfach gar nichts. Wir drücken uns nur.“ „Das ist auch besser so, sonst muss ich nur weinen“. Die Flasche Sekt geht einmal in der Reihe rum. Prost! Auf 2014! „Hat jemand eigentlich die Taxen bestellt?“ „Oh. Nein“. Aber auch das ist nach drei Anrufen kein Problem. Tschüss SWAGvester, hallo Conne Island. Man glaubt es kaum, aber es gibt tatsächlich Taxifahrer, die nicht wissen, dass das Connewitzer Kreuz gesperrt ist. Riskante Wendemanöver, Abkürzungen über den NETTO Parkplatz, Personenverluste unterwegs („Ich muss ganz dringend aussteigen, lasst mich hier mal raus“.), Konfettikanonen reinschmuggeln („Da steht: Keine Feuerwerkskörper“. „Ist doch nur Konfetti“. „Stimmt“.) und bis morgens tanzen.
Der letzte Satz am Morgen: „Mir gehts echt so schlecht. Falls ich über Nacht sterbe, dann sag ich jetzt nochmal, dass ich euch lieb habe. Gute Nacht“. So eine schöne Feier, so ein schönes Silvester. Danke für so viele Erinnerungsfotos, Gäste von weit her, fleißige Bowle- und Salatfeen, dekorierende Hände und den ganzen Alkohol, den ihr dagelassen habt und der noch immer auf dem Balkon steht. Davon könnten wir locker eine After-Swagvester-Party feiern. Das muss ein schönes Jahr werden.
#penis
höhö.