Graue Montage? Nicht mir mir. Statt sich über den Himmel zu ärgern, freue ich mich lieber über die kleine Tüte, die an meinem Arm baumelt. Ein in knallpinkes Papier eingewickeltes tropisches Bomberjäckchen. „Anne, du kannst nicht zu Bomberjacken immer „Jäckchen“ sagen. Das klingt nicht gefährlich“. Kann ich wohl. Wir sind bereit für den Sommer. Bereit sind wir auf jeden Fall zum Feierabend für ein Bier. Oder sagen wir: Cider, Radler, Wein und Früchte. Das ist Herolifestyle, wenn jeder etwas Gutes mitbringt und an die Anderen denkt. Zum ersten Mal einen Workshop zum Thema „Social Media“ vor ausgebildeten Coaches zu geben, ist gar nicht so leicht. Den Spieß einfach mal umdrehen, selbst an der weißen Tafel stehen und kleine Kreise malen. Aber nur nicht das Bier vergessen. „Hab ich euch total zugetextet? Ich kann meine eigene Stimme schon nicht mehr hören“. Das muss erstmal in Ruhe verarbeitet werden. Dennoch ein guter Punkt, um auch mal wieder über seine eigenen Social Media-Aktivitäten nachzudenken und sich zu überlegen, was überhaupt notwendig und sinnvoll ist.
Dinge, die in dieser Woche richtig gut waren: Lunch-Dates mit den Mädchen beim mittlerweile Lieblingsmittagstisch (Nur sollte man hier nicht ins Aquarium schauen: „Was macht der Fisch dort?“ „Ich glaube, der macht nicht mehr viel“. „Oh Gott!“), Rotwein-Kuchen zum Freitag (mit Sekt gleich doppelt gut), vegane Eis-Pausen dank „Crazy Ice“ und Amarula auf Eis zum Start ins Wochenende. Dazu ein bisschen in der Küche tanzen, auf dem Balkon sitzen, erzählen, sich Luft machen und träumen. Wir seufzen: „Irgendwann…“.
Samstags wird es Zeit, dass man endlich mal wieder bei Marshalls Mum vorbeischaut, die Sonne genießt, die vielen schicken Hochzeitsgäste und Ballons von gegenüber beobachtet und zur Feier des Tages das Vodka-Melone Eis probiert. „Wohh! Das hat es echt in sich…“. Betrunken nach einem Eis? Das funktioniert! Aber anscheinend auch nur bei mir. Sonnenbrand, leicht einen sitzen, Apfelkuchen und ein kleiner Spaziergang durch die Südvorstadt. Da kann man dann auch zum Samstag wieder zurück an den Arbeitsplatz Zuhause. Aber auch nur mit dem Ausblick auf Sonntag: 27°C! Perfektes Seewetter. Jetzt aber! Bikini raus. Tasche packen und ab an den Weststrand. Da, wo man eigentlich fast immer ungestört und allein zwischen den Badebuchten liegt, schließt sich meinem Handtuch eine weitere Gruppe an. Natürlich kennt man sich auch noch! Herrlich! Eis-Wagen, bitte kurz halten! Lesen, die Augen schließen, eine Stunde lang „Fest&Flauschig“ hören, das Wasser kurz antesten und warten, bis man abgeholt wird. Aber nicht ohne vorher noch die alte Polaroid-Kamera auszutesten. Kaffee, Kuchen? Klar. Nur wo? Die einfache Lösung, ist manchmal nicht verkehrt: Kuchen im Café Grundmann holen, auf der eigenen Terrasse darüber essen. Aber noch ist der Sonntag nicht vorbei, denn an der Sachsenbrücke wartet ein junges Fräulein, um auf dem Weg nach Plagwitz mitgenommen zu werden. „Sind wir wieder zu spät?“ „Ich glaube, wir schaffen es noch pünktlich“. Dank guten Freunden darauf aufmerksam geworden: Lola Marsh sind zu Gast in Leipzig. „Die werden dir gefallen!“ – viel besser, wir waren richtig verliebt. Lola Marsh – sind eigentlich Sängerin Yael und Gitarrist Gil aus Tel Aviv. Indie Folk mit elektronischen Zügen. Die Bühne ist mit Blumenranken umwickelt und passt absolut zur romantischen Stimmung. Lola Marsh bringen alle zum Lachen, Umarmen, Tanzen und, sogar ein schüchternes Leipziger Publikum, zum Singen. „Come closer!“. Wie kann man nur so niedlich sein? Zurück geht es im Dunklen durch den Park… es ist so warm, dass man nicht einmal mehr nachts eine Jacke bräuchte. Wie schön! Das wäre der perfekte Abend, um noch ein bisschen länger draußen sitzen zu bleiben… aber nicht so eilig: Das Bett wartet Zuhause nach so einem langem Tag. Tschüss, du Sommerwochenende!
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