„You spin my head right round, right round…“ fällt uns auf dem Weg zum Spinnerei Gelände ein. Die vergangenen Spinnerei Rundgänge im Herbst und Frühling verschwimmen in der Erinnerung zu einem einzigen Tag. Irgendwie lag da noch Schnee. Wir haben draußen in dicken Jacken Bier getrunken und sind durch dunkle Gänge gelaufen, während wir dachten, dass das die Vorsetzung von „Blair Witch Project“ sein könnte. An diesem Samstag erinnert aber nichts mehr an Winter und Müdigkeit, um raus bis nach Plagwitz zu fahren. Im Gegenteil. Sommerkleider, Hemden, Sonnenbrillen, ausgelassene Stimmung und hunderte geparkte Fahrräder zaubern ein Lächeln in die Gesichter. Den Spätsommer nochmal genießen und den Blick in Ateliers, Werkstätten und Studios schweifen lassen. Auch, wenn sich der Spinnerei Rundgang fast mehr zum Wein trinken, gesehen werden und schön in der Sonne sitzen eignet, sollte man doch die Kunst nicht außer Acht lassen und sich in die Ateliers trauen. Dafür Treppen steigen? Ja, unbedingt. Wir entdecken neben ziemlich abstrakten Malereien, viele Installationen, die wir für gut empfinden, wahnsinnig große Räume, lichtdurchflutete Studios, kleine Schriftzüge an den Wänden, die Kombination aus Licht und Schatten, kleine Kätzchen, die uns mit „Miau!“ über der Sofakante begrüßen und bekannte Gesichter, die von allen Richtungen her winken. Ein bisschen träumen schadet nie: „So ein Fotostudio müsste man haben“. Überall riecht es nach Holz, Ölfarben, kaltem Beton – na gut, und Bratwurst. Nach wirklich vielen Treppen, Räumen, Ausstellungsobjekten und langen Gängen wird es Zeit für eine Schorle. Das Spinnerei Gelände füllt sich. Wir schwenken unser Gläschen auf den Steintreppen in der Sonne. „Heute ist doch Sonntag! Man gönnt sich ja sonst nichts“. „Ähm, nein. Heute ist Samstag“. Oh! Cidre mit Hibiskus und Müller-Thurgau schmecken trotzdem, denn der Nachmittag fühlt sich ja wie Sonntag an. Prost!
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