„Du hast dich oft gefragt, was mich zerreißt,
ich wollte nicht, dass du es weißt.
Du warst allein zu Haus‘, hast mich vermisst,
und dich gefragt, was du noch für mich bist.“

[Was im Dezember wirklich gut passt? Deutsche Poplieder mit Texten, die von Herzen kommen. Bereits vor einem Jahr veröffentlichten AnnenMayKantereit ihr gleichnamiges Album, spielten im ausverkauften Lido und haben schon jetzt die ersten Konzertkarten für 2015 verkauft – warum kommt man auf solche Bands nicht eher? AnnenMayKanterei. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Der Bandname setzt sich aus den Nachnamen von Christopher, Henning und Severin zusammen. Innerhalb von drei Jahren wechselten sie von kleinen Auftritten in den Kölner Straßen zu den großen Konzerthallen überall im Land. Nicht nur textlich erinnern mich die Lieder an die Rio Reiser Zeiten, sondern auch musikalisch. Irgendwie wütend. Ehrlich. Und absolut ungewöhnlich. Jedem einzelnen Lied hört man gern zu. Ohne Ton würde man die drei zierlichen Indieboys wahrscheinlich belächeln und ganz niedlich finden – sobald Henning zu singen anfängt, muss man zweimal hinsehen. Singt er das wirklich? Ja. Und ich hab das Gefühl: Er meint alles genauso. Wer auch richtig Lust auf AnnenMayKanterei hat und die Kölner mal in Farbe und live sehen möchte, sollte sich schnell Karten für das Konzert in Leipzig holen. 8. Februar 2015 // Täubchenthal.]