In großen Schritten bahnt sich der November seinen Weg durchs Jahr und lässt uns immer mehr auf das neue Jahr hoffend zurück. Lasst es uns doch wenigstens versuchen. Immer öfter fällt mir in den vergangenen Tagen auf wie angespannt, schnell gereizt und teilweise auch – völlig unbegründet – aggressiv Menschen aufeinander reagieren. Oftmals blieb ich mit einem Schulterzucken, verwirrten Blick oder einem schiefen Lächeln zurück, weil ich mir nicht ganz erklären konnte, wieso die kleinsten Alltagssituationen eskalieren oder für Unmut sorgen. Schon klar, tough days! Doch nichtsdestotrotz müssen wir immer noch alle mit der gleichen Situation klarkommen – manche meistern sie besser, manche nicht. Auch dafür muss Verständnis her. Nur würde ich jegliche schlechte Laune niemals an meinem Gegenüber oder an fremden Menschen auslassen. Ich wünschte, wir würden lieber durchatmen und uns die kühlen Novembertage nicht zusätzlich schwerer machen. Trotz aller Schwierigkeiten, Ängste, Sorgen und Sehnsüchte versuchen wir gewisse Routinen aufrechtzuerhalten. Dazu zählen auch lange Spaziergänge mit einem wärmenden Kaffee in der Hand, kleine Radtouren am Morgen um wach am Schreibtisch anzukommen, Kochabende in der kleinsten Runde und süße Nussecken-Dates am Lieblingscafé – natürlich draußen, um die Neuigkeiten der vergangenen drei Wochen zu erfahren. „Wie? Drei Wochen sind seit unserem letzten Treffen vergangen? Das kann ich ja glauben!“, rufe ich und bemerke wie sich die Wochen in meiner Erinnerung nur so vermischen. Es ist nicht unbedingt viel passiert, viel eher wiederholen sich die Tage im gleichen Rhythmus und wirbeln immer wieder alles durcheinander. Dazwischen produzieren wir noch das letzte WE RIDE LEIPZIG Magazin für dieses Jahr. Bis zum März 2021 erscheint keine Publikation von uns. Das heißt natürlich nicht, dass wir eine Pause einlegen. Mit der nächsten Ausgabe verabschieden wir uns lediglich von diesem Jahr und warten auf die neue Saison. Also ran an die Tasten! Der Redaktionsschluss naht…
Wir lassen den Kopf nicht hängen und erfreuen uns an vielen kleinen Dingen wie zum Beispiel einem gemeinsamen Trash TV-Abend – keine Sorge, den Titel habe ich immer noch im Ohr. Wer auf der Suche nach einem geeigneten Format ist, sollte bei „Temptation Island VIP“ reinschauen. Wir mögen außerdem frisch gekochte Kürbissuppe mit einem oder mehreren Gläsern Rotwein am Nachmittag bis es schließlich dunkel wird und dem Gefühl den Sonntag eigentlich nur gemütlich verbracht zu haben. Wir nutzen jede kleine Mauer für unseren prall gefüllten Kuchenteller und riechen noch tagelang am frisch gepflückten Blumenstrauß aus Omas Garten. Immerhin war das letzte Ausbeute vor dem ersten Frost. Wir üben fleißig weiter Latte Art, schauen die aktuelle „The Crown“-Serie auf Netflix und treffen uns Online zum Pilates. Eigentlich ist alles wie immer. Und eigentlich auch nicht. Aber wir versuchen die bestmögliche Situation daraus zu machen. Was auf jeden Fall hilft und für eine gute Erinnerung sorgt: Gebackener Blumenkohl mit Kartoffeln und Sauce Hollandaise und ein Gläschen Weißwein. Absolutes Feel-Good Essen!
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