Bolzenschneider am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen. So einfach ist das. Diebstahlschutz geht uns alle etwas an, besonders, wenn es um das geliebte Rad geht. Besonders schön ist es daher, dass sich kluge Köpfe über Nacht an meinem Rad zu schaffen gemacht und ein extra Vorhängeschloss zwischen die Speichen gehangen haben. Doppelter Schutz, dank zweitem Schloss. An dieser Stelle vielen Dank für den klugen Einfall. Allerdings sehr beschwerlich, wenn der Schlüssel am nächsten Tag fehlt. Aber gut, dass der Bolzi da schon helfen kann. Nachdem ich in diesem Jahr so viele Videos zum Knacken von Fahrradschlössern gesehen habe, sollte das doch ein Kinderspiel sein. Vor allem mit der Hilfe vom Haus gegenüber. In wenigen Sekunden liegt das Schloss klirrend am Boden. Ok, wo wollte ich denn eigentlich gerade hinfahren? Dann starten wir die Woche nochmal neu und drücken auf REWIND. Ach ja, Weihnachten steht so langsam vor der Tür und bis auf die im Haus zusammengesuchten Päckchen vom Online-Versand fehlen noch ein paar Geschenke. Viel Zeit ist nicht mehr, Hutschi! Doch bevor ich mich den Geschenkefragen für die Großeltern und lieben Freunde noch stelle, bringe ich die letzten Tage des Teilzeitangestelltseins hinter mich und verabschiede mich von diesem Kapitel. Dieser Schritt passt irgendwie auch zu den letzten Wochen des Jahres. Aber abwarten…
Bevor ich mich in die Weihnachtsferien verabschiede und mit dem kleinen Köfferchen Richtung Karl-Marx-Stadt fahre, sitzen wir mit unserem WE RIDE LEIPZIG Team im renkli für eine kleine Weihnachtsbolo zusammen und lassen uns von den Boys gegenseitig bekochen. Immerhin zählt Tomate und Mozzarella aufschneiden auch als Kochen, sagt Luise. Im Hauptgang übertrifft sich Chefkoch Kais mal wieder selbst und kocht bzw. brät für uns Latkes. Als Kartoffelpfannkuchen sind Latkes ein fester Bestandteil des typischen Festessens zum Chanukka-Fest in Israel oder eben bei uns auf dem Weihnachtstisch zu finden, serviert mit Pfannengemüse und Schlagcréme. Zum Nachtisch reichen wir noch ein selbstgemachtes Tiramisu mit Himbeeren, das von allen beklatscht aber dann doch für „zu mächtig“ empfunden wird. Aber was solls – Weihnachten ist nur einmal im Jahr. Noch einmal mehr übertroffen, haben sich die Boys bei der Gestaltung ihres Geschenks für mich. Denn ich präsentiere mein eigenes Luxus-Label: HUCCI. Absoluter Premium-Humor! Toll, toll, toll! Ich werde es in Ehren halten. Noch ein letztes Mittagsessen im Brothers Café und ein gemütlicher Besuch bei hairstories warten auf mich bis die Weihnachtsferien starten. Gegen einen kleinen Wintereinbruch hätte ich auch jetzt nichts einzuwenden. Alles außer Dauerregen, bitte. Aber beim Blick Richtung Himmel wird Weihnachten wohl diesmal ohne Schnee auskommen müssen.
Aber dann kämpfen wir uns mit dem Regenschirm durch einen gutbesuchten Weihnachtsmarkt in der Chemnitzer Innenstadt. Ehrlich gesagt habe ich die Stadt lange nicht mehr so belebt und voller Menschen gesehen. Nur langsam schieben wir uns von Stand zu Stand und teilen die letzte Waffel mit Schlag bevor die Stände schließen. Eigentlich keine so gute Idee, denn „the same procedure as every year“ treffen wir uns mit der Gäng von Abizeiten beim Griechen. Ja, griechisches Essen vor dem Weihnachtsbraten ist wirklich nur für Profis geeignet. Bei dem Blick auf die Flasche Ouzo und die randvollen Portionen wird uns das schnell klar. Und, obwohl wir uns alle fast ein Jahr nicht gesehen haben, gibt es so viel zu erzählen, dass wir dabei fast die Zeit vergessen. Sogar ein kleiner, weihnachtlicher Facetime-Anruf auf die Philippinen ist mit der Zeitverschiebung auf der Rückfahrt und einem Party-Besuch auf dem Kaßberg noch drin. Der Eierlikör steht kalt, der Baum ist geschmückt, die Großeltern sitzen im Auto, der Glühwein kocht und die Geschenke sind auch alle verpackt. Schön! Wir erheben das Glas auf eine schöne Weihnachtszeit, herrliche Feiertage, selbstgemachte Klöße von Oma, Spaziergänge, UNO-Spiele, alte Fotoalben und Freunde, die sich in der Haamit tummeln. Das ist sächsisch und heißt sowas wie „Zuhause“. Merry christmas!
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