Zum #analogmontag muss man auch mal tiefer in die Fotokiste greifen und an zwei Menschen denken, die man sehr lieb hat. Korrekte Ü70-Party zum Montag. Denn das sind genau diese zwei Personen, dank denen man europäische Großstädte besuchte, eigentlich immer bekam, was man sich wünschte, die immer ein offenes Ohr haben, einen auch mal vor vielen Fragen der Eltern in Schutz nehmen, immer wieder wissen wollen, was es denn mit diesem „Facebook“ und diesem „Schmartfone“ auf sich hat, die mehr über Gartenpflege wissen als jeder Landschaftsgärtner, die den besten Kuchen überhaupt backen, die immer noch heimlich zum Abschied Geldscheine in die Hand drücken, die Länder gesehen haben, die in keinem Marco Polo Reiseführer mehr stehen, die immer nur das Beste für ihre Kinder wollen, die Streit nicht mögen aber sich wahnsinnig gern über das Laub der Nachbarn aufregen, bei denen man seine ganzen Sommerferien auf der Hollywood Schaukel verbringen konnte, mit denen man tratschen, stundenlang Kreuzworträtsel lösen oder die „Mach mal Pause“ lesen kann und die auf diesem Bild genau 50 Jahre lang verheiratet sind. Die dieses Fest, wie sollte es anders sein, im Garten zum Sonntag feiern. „Mach doch mal ein Foto mit deiner Fischaugen-Kamera, die wir dir geschenkt haben“. „Mach ich, Oma“. Und man kann sich gar nicht vorstellen, dass das irgendwann mal anders ist. Dass man erwachsen wird und nicht mehr sonntags zu fünft im Garten sitzt und am Kaffee nippt. Aber, dass es genau die Menschen sind, die wir zuerst verlieren. Weil das nunmal so ist. Ich finde man sollte seine Großeltern immer mal wieder anrufen, von sich erzählen oder auch zuhören, wenn Frau Schulze aus der Siedlung wieder ein neues Rezept probiert hat oder der Opa auf der Garagenversammlung war. Oder, wenn man da ist, sie auch drücken. Damit man am Ende sagen kann: Ich hab euch lieb und ihr seid ziemlich cool.
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