Who run the world? Of course, girls. Schon seit letztem Sommer stoße ich immer wieder in Leipzig auf die geheimnisvollen „Code Girls“ oder bekomme von ihnen erzählt. Was nach Verschwörungstheorien klingt, ist in Wirklichkeit ein eher nüchternes Business. Die Mädchengäng hat es sich zur Aufgabe gemacht in gemeinnützigen Workshops ihr Wissen über das Internet und die Kunst des Programmierens weiterzugeben. (Und das auch noch kostenlos!) Girls, die was von programmieren verstehen? Say what! Ganz schön cool. Denn Julia und Natalie sind sich einig: „Wenn man in einer Zeit mit Computern aufwächst, will man auch wissen, wie das funktioniert“. Da man sich sonst im Internetalltag eher an den fluffigeren Schnittstellen wie zum Beispiel Blogs, Instagram, Youtube oder Online-Shops aufhält – da erwische ich mich ja selbst, ist es schon gut, dass auch mal unter die Oberfläche gesehen und sich mit den Themen Datenschutz, Programmiersprachen, WordPress und Hackerparties beschäftigt wird. Dass daraus jetzt ein popkulturelles Buch entstanden ist, das sich auch noch spielend lesen lässt – noch besser. Ist das nicht ganz schön verrückt mit Mitte 20 ein Buch in den Händen zu halten, das den eigenen Namen trägt? Natalie, selbst Leipziger Bloggerin auf Endemittezwanzig lacht: „Wenn mir das mal jemand gesagt hätte, dass ich ein Buch schreibe. Dem hätte ich damals nicht geglaubt“. Von „Männerdomäne“ und dem ganzen sexistischen Gerede von wegen „Krass, Mädchen als Programmier sind ja wirklich selten.“ wollen die Girls auch gar nichts hören, da es nun mal genau das ist, was sie gern machen. Ok, zugegeben bei der Frage, ob sie schon mal ihren männlichen Programmiererfreunden etwas beibringen konnten, müssen sie schon schmunzeln. Dennoch steht im Vordergrund, dass man immer voneinander lernen kann. Egal, von wem. In den angebotenen Codier- und Programmierstammtischen für Mädchen und Frauen in Leipzig, die im Social Impact Lab stattfinden, unterstützt die „Code Girls“ mittlerweile auch Coach Lucas, der einige Tricks zu bieten hat.
Der Leipziger Verlag „Koehler & Amelang“ hat Julia und Natalie einen Stift in die Hand gedrückt und ihnen die Möglichkeit gegeben endlich aus dem kleinen Traum im Hinterkopf mehr werden zu lassen. Manchmal werden Träume eben doch wahr, wenn man am wenigsten mit ihnen gerechnet hat. Der Sommer ist zum Baden, Eis essen und Buch schreiben da. Knapp über ein halbes Jahr später, halten die beiden ihr erstes Buch „We Love Code. Das 101 des Programmierens“ in der Hand. Ob es kompliziert ist seine Gedanken zu formulieren? „Eigentlich gar nicht, ich schreib einfach darauf los“. An dieser Stelle ergänzen sich wohl auch Natalie und Julia perfekt – „Ich bin eher Bauchmensch. Da ist es gut, dass du mich manchmal runterbringst“. Gut verstehen sollte man sich aber dennoch, wenn man gemeinsam ein Buch schreibt. Auch, wenn sie die Schreibtische nicht gleich zusammengeschoben haben, verbringen sie ihre Zeit gern miteinander. Logisch! Befreundet sein, zusammen in den Urlaub fahren und am gleichen Business zu arbeiten hat eben doch seine Vorteile. Vor allem dann, wenn man auch zusammen feiern kann! Am 9. März ist es endlich soweit, dass ihr Buch das Licht der Welt entdeckt und sich in den Buchhandlungen in der Sachbuch-Abteilung beweisen darf.
Wer Natalie und Julia live erleben will, sollte am Samstagabend, den 12. März 2016 in die Rumpelkammer kommen und mit ihnen gemeinsam ihre Buch-Release Party begießen. Die „Code Girls“ verraten euch jede Menge Code-Facts und basteln für euch an einer Präsentation mit vielen gifs und Schmunzlern. Start ist 19:30Uhr.
Weitere Termine:
// Leipziger Buchmesse: 17. März, 12.00 Uhr: Forum Sachbuch in Halle 3
// Leipziger Buchmesse: 19. März, 17.30 Uhr, Hugendubel im Rahmen der Veranstaltung „Leipziger Verlage stellen sich vor“
// Workshop „Code Girls“ am 22. März 19 Uhr: Flexmodel mit HTML5 und CSS3
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