Der Sommer macht kurz Pause und alle sind so: Wie jetzt? Wird es doch schon Zeit für Rollkragenpullover und Zuhause bleiben? Wahrscheinlich nur für die nächsten zwei Tage. Dann ist alles wieder wie vorher – nur nicht mehr ganz so heiß. Die Stricksachen können also noch im Schrank bleiben und die Bon Iver & Junip-Playlist muss auch noch nicht angeklickt werden. Stattdessen genieß ich die kleine Sommerpause mit dem neuen noveaux-Magazin, Tee für kalte Füße und dem neuen TAME IMPALA Album „Currents“. Die Band mit den schönen, verschnörkelten Plattencovern, die in meiner Erinnerung viel melancholischer klingt als sie eigentlich wirklich ist. Vielleicht sind daran aber auch nur die knapp achtminütigen Opener Schuld, die mit ruhigen Tönen wie bei „Let It Happen“ und „Nangs“ beginnen. Was früher psychedelischer, eckiger klang, wird auf „Currents“ rund und popig. But is there something more than that? Ja, denn auf dem Album verstecken sich viele kleine Botschaften. Ich mag: „The Moment“. Auf den ersten Blick klingt das Lied unbeschwert, leicht und fließend – konzentriert man sich auf den Text, lässt sich erahnen, dass es um viel mehr geht, als nur „den Moment zu leben“, sondern Entscheidungen zur rechten Zeit zu treffen. Jetzt oder nie. And I can’t just spend my whole lifetime wondering. Ein schöner Gedanke für den kommenden Herbst. „Currents“ klingt besonders mit dem Abschluss von „New Person, Same Old Mistakes“ nach abschließen, nochmal neu anfangen, die gleichen Fehler wieder machen und daran glauben, dass alles gut wird. Langsam durchs Zimmer tanzen kann man zu „Disciples“ und zu „Love/Paranoia“ länger im Bett liegen bleiben als man eigentlich wollte. Das alles passt zum Sommerregen, einer Tasse Kakao und den Gedanken, was man alles machen kann, wenn die Sonnenstrahlen wieder zurück sind. Einfach mal 51 Minuten lang zur Ruhe kommen. Kevin Parker und Band kann man sich sogar auch live ansehen – nämlich am 13. September auf dem Lollapalooza Festival in Berlin.
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