„Kommste mit auf ’nen Kaffee runter?“. Wenn sich Martin von Dunkel.Dreckig.Reudnitz, der Maat vom Kajützenquiz, Björn von Gustav H. (dieses Café mit der hippen Eissorte Meerrettich-Maracuja) und das Einhorn der Reudnitzer Szene (äh, ich) gemeinsam auf einer Straße treffen, muss wirklich etwas in der Luft liegen. „Sind alle bereit? Dann kann es ja losgehen“. Reisegruppe Reudnitz ist, so wie es sich gehört, klappernd und gemütlich auf dem Weg nach Plagwitz. Denn für das, was wir vorhaben, müssen wir den Osten verlassen. Der Grund, warum wir alle unsere Fahrräder vor der Kaffeerösterei „Brühbar“ abschließen ist ganz einfach: Björn möchte einfach gern einen echten und guten Reudnitzer Kaffee in seinem Café anbieten. Die Plagwitzer-Kaffeemischung „Plagwitzer Kiez“ steht bereits in den Holzpaletten-Regalen – jetzt zieht Reudnitz nach. Und wir dürfen beim Cupping exklusiv dabei sein und über die Zusammensetzung entscheiden. Ganz schön aufregend! Da heißt es dann: Nach dem Aufguss zwei Minuten lang warten. Einmal die Nase tief reinhalten und die Kruste brechen. Kaffee schlürfen aus tiefen Löffeln im 90° Winkel und ausspucken. Aber keine Angst. Betreiber Peter Dorndorf steht uns zur Seite und macht uns auch alles höchstpersönlich vor. Peinliches Schweigen. „Äh, können wir das bitte niemandem erzählen?“. Wir lernen also nicht nur wie man frisch aufgebrühten Kaffee verkostet bzw. schlürft, bei welcher Temperatur Kaffee am besten schmeckt, sondern auch jede Menge über die Herstellung und Aufbereitung von der Bohne bis zum Produkt in der Kaffeetasse. Immerhin kann ich jetzt sagen, wenn ich mal wieder Kaffeebohnen in der Hand habe, welche gewaschen oder sonnengereift ist. Und, obwohl Peter den ganzen Tag schon Kaffee verkostet und zubereitet hat, ist er immer noch kurz vor Feierabend begeistert von der Idee den Reudnitzern ihren eigenen Kaffee zu mischen. „Eigentlich müsste da ja Sterni mit rein…“. Wir wandern immer wieder zwischen vier Tassen hin und her und müssen uns zwischen der Sorte „Yellow Bourbon“ und „Honduras“ entscheiden. Aber wobei – müssen wir ja gar nicht. Eine dunkle Mischung von 80 zu 20 klingt auch ziemlich gut. Wir sind uns einig und schwanken nur noch, wie wir die neue Mischung nennen. Darüber wird dann Gustav H. auf jeden Fall mehr verraten. Unser Reudnitzer Kaffee kann also bald über die Ladentheke gehen und als Espresso, Brühkaffee oder fäncy Milchkaffee verkauft werden. Wer Kaffee mag, sollte sich die Kaffeekultur in Plagwitz unbedingt ansehen, riechen und schmecken. Und, wer Reudnitzer Kaffee mag, sollte nächste Woche mal bei Gustav H. anklopfen. Nur so viel: Der Kaffee ist nichts für schwache Gemüter – aber was habt ihr auch erwartet.
Noch mal in kurz:
Wir waren: In der Brühbar Kaffeerösterei.
Wo: Weißenfelser Straße 24 / Ecke Zschochersche Straße
Wann: Mo, Di, Do, Fr: 12-18 / Mi 12-20 und Sa 11-16
Warum: Wegen gutem Kaffee.
Hingehen: Unbedingt.
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