Endlich Sonntag. Endlich wieder die neue Rubrik. Für diese Texte sollte man sich eine Tasse Tee kochen und Zeit nehmen. Mädchen und Jungen im besten Alter, Mitte 20, schreiben ihre kleine Geschichten und Erfahrungen. Alles für die Liebe. Wir sitzen immer wieder zusammen und erzählen, tratschen, diskutieren, klopfen uns auf die Schultern, werden manchmal laut, halten Hände, träumen mit, ermutigen und schmunzeln. Worüber man eigentlich die meiste Zeit redet? Es sind immer die Herzensangelegenheiten. Manchmal frisst uns dieses ganze Gerede über Liebe und Glücklichsein auf. Wir sehnen uns. Wir teilen die Welt in: Vergeben und Single. Wir verlieben uns. Wir erleben Abenteuer. Wir machen Dinge, die man besser nicht machen sollte. Am besten gleich doppelt. Wir lachen mit. Wir sind traurig. Wir runzeln mit der Stirn und hinterfragen uns: Würde man selbst auch soweit gehen oder wie würde man in dieser Situation handeln? Es kann unglaublich spannend sein von diesen persönlichen und ehrlichen Gedanken zu lesen. Ich will diese sammeln. Aus den verschiedensten Städten und Perspektiven. Was bewegt dich? In erster Linie bat ich liebe Menschen aus meinem Umfeld aufzuschreiben, was für sie Herzensangelegenheiten waren oder immer noch sind. Die Absicht dahinter wirkt: “Du hattest Recht. Es hatte einen kleinen therapeutischen Effekt. Das hätte ich nicht gedacht”. Alle Texte bleiben anonym und zeigen nur einen Gefühlszustand zum Zeitpunkt des Schreibens. Möchtest du auch ein Gastautor in dieser Rubrik werden, dann schreib an: liebesbrief@annabelle-sagt.de. Es folgt eine…
Down on the Westcoast they got a sayin „If you’re not drinking, then you’re not playing.“.
„Wenn man 23 ist und feststellt, dass das eigene Leben nicht so recht läuft wie man das gern hätte ist das wohl keine Seltenheit mehr. Leider. Und gleich zu Beginn möchte ich sagen, dass meine Probleme keine wirklichen Probleme sind. Ich bin gesund, meine Familie ist gesund, ich habe die besten Freunde der Welt und einen festen Job. Das ist großes Glück. Und trotzdem macht mich dieses Glück nicht glücklich.
Unzufrieden mit sich selbst, seiner Beziehung, seiner Freizeit. Einfach mit Allem. Dabei klingt die Lösung doch so einfach: Ändere das, was dir nicht gefällt. Nur du bist für dein Glück verantwortlich. Nimm dein Leben in die Hand. Doch wie immer ist das viel leichter gesagt, als wirklich getan. 4 Jahre lang in einer Beziehung, seit 1,5 Jahren in einer gemeinsamen Wohnung und der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Ist das alles nur gewohnt, oder ist es noch wirkliche Zuneigung? Funktioniert das mit uns vielleicht wieder? Liegt es nur an der Arbeit? Sind wir noch wirklich glücklich? Ist es noch Liebe?
Die traurige Wahrheit ist, dass wir zu Freunden geworden sind. Ausschließlich Freunde und kein Paar mehr. Und dann fragt man sich: Wofür? Vor einiger Zeit habe ich gedacht, dass es sie noch gibt, die ganz große Liebe, dass man für immer zusammen ist und es auch heutzutage noch möglich ist, sich in jungen Jahren kennenzulernen und ein Leben lang gemeinsam glücklich werden kann. Mittlerweile frage ich mich, ob ich mir das nicht damals schon eingeredet habe um den heimlichen Gedanken zu verdrängen, dass das mit uns nicht für immer halten wird.
Wenn man sich die meiste Zeit seiner Beziehung nicht wertgeschätzt fühlt, weder als Person, noch als Frau, noch als feste Freundin und man sich für die meisten Dinge rechtfertigen muss sollte einem schnell klar sein, dass es nicht funktioniert. Und doch haben wir ein Jahr gebraucht um es wirklich auszusprechen, was wir Beide schon lang fühlten. Unzählige Gespräche mit den Mädchen und miteinander und dennoch haben wir es immer wieder versucht und waren beide so schrecklich unglücklich.
Nun ist es ausgesprochen, geklärt und besprochen. Man fühlt sich frei und dennoch unbehaglich. Die unangenehmen Fragen, die bemitleidenden Blicke, das peinliche Kennenlernen von neuen potentiellen Nachfolgern, die darauffolgenden Pleiten und vor Allem bleibt eins: Das Sehnen nach echter Liebe. So simpel es auch klingen mag. Ohne Rechtfertigung und ohne Vorwürfe. Dafür mit viel Achtung und Verständnis und viel Verliebtsein.“
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