Es fühlt sich nicht so an als würde morgen ein Jahr zu Ende gehen. Es sieht ein bisschen so aus als würde die Welt untergehen. Leipzig verwandelt sich in den letzten Tagen in eine kleine sibirische Insel, die man eigentlich ungern unvorbereitet betritt, weil man sonst mit nassen Füßen und kalten Händen wiederkommt. Die Stadt verschwindet unter einer weißen Schneedecke. Das ist genau das, worauf wir alle seit Weihnachten warten. Aber so richtig genießen kann man das nur mit Zeit und fernab der Stadt. Dann, wenn man nicht mit dem Fahrrad im Schneehaufen stecken bleibt und dringend zur Arbeit muss. Draußen am Cospudener See und Auenwald gibt es keinen Matsch und Schlamm, nur weißen wunderschönen Pappschnee und ein paar Spaziergänger. Wir schließen Freundschaften mit 10 Jährigen und leihen uns deren Schlitten aus. Dinge, die man ewig nicht mehr gemacht hat: Rodeln und Schneeballschlachten. Zum Aufwärmen gibt es für alle ein Glas Chai Latte, Spaghetti Carbonara, Nudeln mit marinierten Tomatenwürfeln und Maronensuppe. Mit roten Wangen sitzen alle am Tisch und schütteln die letzten Schneeflocken aus dem Haar. Treffen wir uns morgen wieder zum Schneespaziergang?
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