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past and present they don’t matter.

Rückblick #75.

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1. Der September beginnt an einem Montag. „Da hat doch alles seine Ordnung, wenn ein neuer Monat auch wirklich mit dem ersten Kalendertag beginnt“. Und noch dazu gibt es etwas zu feiern. Die Jungfrauen werden älter. Aber wenn man mit Raketentellern, bunten Pancakes, Saft, Frootloops, Kerzen, Kaffee und Geschenken geweckt wird, ist das doch gar nicht so schlimm. Denn wenn man es nicht wissen würde, könnte man meinen der junge Herr wird 8 und nicht 25 Jahre. Alles Liebe, Martin.
2. Womit verbringt man so einen Geburtstag bei Nieselwetter? Richtig. Wir fahren nach Günthersdorf zu IKEA. Für viele der Samstagsschreck an den langen Kassenschlangen anzustehen, endlich mal wieder Duftkerzen zu kaufen und sich um die letzte Tüte Zimtschnecken zu streiten – und das alles nur um am Ende einen 1€ Hot Dog mit Gewürzgurken und Röstzwiebeln zu essen. Aber für uns eben das Einkaufsparadies. Dachten wir. Irgendwie ist die Kinderabteilung kleiner und liebloser geworden. Die Mittagsgerichte immer teurer und die IKEA Family Card immer sinnloser. Macht nichts. Dann hängen wir noch im Nova Eventis ab. Zusammen mit den coolen Kids, die sich nach der Schule in der Mall treffen, um mal wieder bei Hollister einkaufen zu gehen. Das finden wir richtig gut und schöne Sachen findet man immer.
3. Dinge, die wir im Freundeskreis noch mögen außer Essengehen: Spiele spielen. An diesem Abend hoch im Kurs: Das Wurstquartett, Bingo und Jenga – der Wackelturm. Da wird sich dann auch heimlich unter dem Tisch getreten und böse angeblinzelt. Sorry, denn nur, wer gewinnt, darf in den Preisbeutel fassen und sich Süßigkeiten mit nach Hause nehmen.
4. Der Freitagfeierabend und zwei Burgerbrötchen. „Ich mags bei deli door ja nicht so. Burgermeister ist besser“. „Ach, probiers doch erstmal“. Vor uns liegen zwei riesige Brötchen, Salat und Pommes. „Woh! Ich wusste gar nicht, dass der Cheeseburger schon immer zwei Fleischhälften hatte“. Verrückt und lecker. Zum Nachtisch wird ein Bier vom Südplatz-Späti gereicht. „Gar nichts los hier. Lass mal spazieren gehen“. Die Musik lockt uns zur Parkbühne im Clara-Park. Ins Gras setzen. Sternenhimmel. Radler und Alin Coen Band mithören. „Ganz schön romantic!“ „Das ist aber wirklich schön hier“.
5. Es ist wieder 1996 und Max Herre steht mit den FK-Allstars auf der Parkbühne. „Ich hätte nie gedacht, dass „A.N.N.A.“ live nochmal nach so vielen Jahren so schön ist“. Die Sonne geht unter und alle singen mit. Wir mochten schon das Live-Album, aber die MTV Unplugged-Kahedi Radio Show zu sehen, ist nochmal viel schöner. Ganz am Schluss darf man sich auch bei Rio Reisers Klassiker „Halt dich an deiner Liebe fest“ auch mal in den Arm nehmen. „Schön, dass du mich mitgenommen hast. Das war toll“. „Ich weiß doch, dass dir die Musik viel bedeutet“.
6. Wenn Männer backen, kann das nur gut werden. Es gibt: Mandarine-Schmand-Kuchen mit Puderzucker. „Das Rezept mach ich immer. Das kann ich“. „So ein paar Sachen zusammenschleudern?“ „Halt die Schnauze, Anne. Das ist mehr als das“. „Viel mehr als alles das?“ Schade, dass es nur Stück zum Kaffee gab, denn der Rest wurde brav auf Arbeit mitgenommen. Die Company freut sich.
7. „Hallo! Das ist die Höchste Eisenbahn“. Irgendwie sind die Abende, wenn wir Francesco Wilking und Moritz Krämer singen hören wollen immer gleich. Wir müssen in andere Städte mit der Eisenbahn fahren, gehen vorher essen, weil wir noch so viel Zeit haben, müssen dann aber immer eher gehen und bekommen nie den Schluss und die letzten Zugaben mit. Aber dennoch lohnt sich das, weil die „Höchste Eisenbahn“ auf der Bühne immer so niedlich und toll sind. Euch haben wir wirklich lieb. Beim nächsten Mal bleiben wir bis zum Schluss. Bis das Licht wieder angeht.
8. Eltern machen gern andere neidisch, seitdem sie die Fotofunktion auf Whatsapp entdeckt haben. „Schau mal. 800kg Pilze aus dem Rabensteiner Wald. Ganz frisch und klein. Das wird ein gutes Abendbrot“. Gut, das war ein wenig übertrieben.
9. Jetzt, da es abends wieder kälter wird, beginnt die Passage Kino-Zeit. Mit Popcorn und Chips ausgestattet, warten wir auf unseren französischen Familien-Feel-good-Film „Monsieur Claude und seine Töchter“ (oder auch Qu’est-ce qu’on a fait au Bon Dieu?). Ich habe selten einen Kinosaal erlebt, der so vergnügt und laut gelacht hat. Wir können den Film von Philippe de Chauveron nur empfehlen.
10. Handzettel-Business. „Was muss ich machen?“ „Nett lächeln, die Flyer verteilen, Plakate aufhängen und einfach Bock auf die Konzerte haben“. Alles klar, kein Problem. Den Job mach ich gern. Wer mich demnächst vor Konzerten stehen sieht, bekommt einen Flyer. Versprochen!
11. Gulasch ohne Fleisch? Geht doch gar nicht. Geht ja wohl! „Der Vegan Summer Day“ an der Alten Messe beweist es den Leipzigern zum Samstagmorgen. Gulasch, Rouladen, Geschnetzeltes, Bolognese, Nachos mit Käsesauce, Burger – alles fleischfrei aber nicht spaßfrei, sondern sehr lecker. Nach dem Hauptgericht gönnen wir uns noch ein Stück Schokoladen- und Pflaumenkuchen mit Sahne. Alles vegan. Alles ohne Ei und Milch. Das geht? Ja, das geht.
12. Der letzte schöne Tag in der Woche. Wir wollen raus und mit dem Rad fahren. Bei blauem Himmel, strahlendem Sonnenschein und buntem Laub-Wetter passt es doch sehr gut, dass wir die Flohmärkte im Süden abklappern. Zuerst schauen wir beim „No Crap“-Flohmarkt am Conne Island vorbei und später noch am Biergarten von Ilses Erika. Dazu wieder ein Stück Kuchen, eine Limonade und entspannte Musik im Freisitz. „Das sind die Momente, in denen es in Leipzig einfach perfekt ist und man sich nicht vorstellen kann, woanders zu sein“.

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