Was früher schon Spaß gemacht hat: Die Nase in Omas Kochtöpfe halten und neugierig mit dem Finger in der Suppe rühren. Ganz so ungezwungen verlief der Freitagabend an der Feinkost nicht, aber man konnte in die Pfannen und Töpfe Südamerikas, Europas, Afrikas, Asiens schauen und jede Menge kleine Gerichte probieren. Dabei weiß man wirklich gar nicht, wo man zuerst hinsehen soll. Der „Streetfood Markt“ entführt die Besucher mit nationalen und internationalen Ständen in die verschiedensten Ecken der Welt. Hier wird live gekocht, gewürzt, Gemüse geschnitten, Hummus eingefärbt, Fleisch gewendet, Musik gespielt und Schnaps ausgeschenkt. Lange Schlangen vor den Ständen, alle Plätze sind besetzt und die hungrigen Besucher essen schneller, als die Köche arbeiten. Der zwischenzeitliche Regen lässt alle nur noch näher zusammenrutschen. Schlechte Laune? Fehlanzeige. Alle versuchen aufgeregt gegen den Strom zu laufen, um noch das letzte Stück französische Tarte zu bekommen. „Sorry, der Gin Holunder-Cocktail ist erstmal aus“. Es dampft, riecht überall gut und anders und, wenn man nicht gerade auf den eigenen Teller schaut, blickt man neidisch zu den Nachbarn: „Oar! Wo gabs das denn?“. Wir sind zwar ziemlich begeistert aber irgendwie auch ganz schön überfordert zwischen Essen, Regen, Menschen und sich gegenseitig nicht verlieren. Nach einer Stunde kann ich schon gar nicht mehr sagen, was ich alles probiert habe und wie die Gerichte hießen. „Mir ist das hier zu stressig. Kommst du noch mit zum Pizza essen auf die Karli?“ „So haben sich das Veranstalter bestimmt nicht gedacht. Aber: Gute Idee. Irgendwie hab ich trotzdem noch Hunger“. Wir kommen gern wieder. Nur entweder sehr früh oder, wenn der Gin nachgefüllt wurde.
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