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Rückblick #59.

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1. Birthdayboy im Hotel Seeblick. Du hast dir genau die Richtige für den Abend eingeladen. Als Birthdayplannerin komme ich am Seeblick mit einem selbstgebackenen Pfirsich-Kuchen, Kerzen und Luftschlangen zum Dekorieren an. Das Barpersonal beäugt das eher kritisch. „Aber den Kuchen könnt ihr hier nicht essen. Höchstens als Nachtisch“. „Wir nehmen erstmal eine Runde Bier“. Den Nachtisch gibt es zu später Stunde ganz heimlich. „Könnten wir bitte einmal Messer und Gabel haben?“ „Wollt ihr was essen?“ „Ähm, nein. Wir brauchen nur das Messer“. „Ok“. Hihi.
2. Wenn wir das gewusst hätten: Das letzte Mal Abendbrot in der naTo – dann hätten wir bestimmt keinen Salat bestellt. Aber er war sehr gut. Genau wie die Kombination aus Weißwein, Radler und der Blick zum Südplatz. „So schnell wirst du mich bei diesem Wetter heute nicht los“.
3. Polaroid-Action im Büro. Wenn der Chef die Kamera in der Hand hat, kommt keiner davon. Duckface-Erinnerungsfotos für die Bürowand. Die noch jüngeren Praktikanten sind begeistert: „Wow, eine Sofortmach-Foto-Kamera! Sowas gibts?“ Ähm. Ja. Nennt sich meistens auch Polaroid. Danke, jetzt hab ich mich irgendwie zum ersten Mal alt gefühlt.
4. Samstagnacht am Südplatz. „Hmm, so spät ist es ja noch gar nicht. Wollen wir noch essen gehen?“ „Ich glaub, da reicht mein Geld nicht mehr. Höchstens für ein Bier vom Dönerladen“. Aber viel besser als Bier: FANTA! Zu zweit auf der Blumenbank sitzen, über Dating-Apps, Partynächte, Crystal und Leipziger Stadtteile reden.
Mal richtig schön mit einer Dose Fanta Exotic abgängstern – selten, aber gut.
5. 13Uhr in Reudnitzer Küchen. „Oar, schläft er noch?“ „Wie ein Stein“. „Oar, wir haben Hunger. Wir wollten doch zusammen frühstücken“. Der gedeckte Tisch wartet. Unser Besuch wird verwöhnt mit Obstsalat, Rührei, Velami und ganz viel Nutella. „Das gibts Zuhause in Berlin nie. Das muss ich jetzt nachholen“. Drei Tassen Kaffee später steht dann Dornröschen in der Tür. „Sorry, voll verpennt…“.
6. Rentnerleben für immer. Wir stehen auf den Sonntagskaffeeklatsch mit Chai und Quark-Sahne-Kuchen bei LUKAS.
7. Partygäng in der Südvorstadt. Astra, Erdbeerbowle und Cidre stehen bereit. „Wir gehen heute noch so richtig fett däncen! So richtig… so…“ „Und bei dir so?“ „Hält sich in Grenzen“. Wir erzählen lieber von Lamas, neuen coolen Apps und H&M Einkaufgeschichten. Die einen verabschieden sich zum Nachtspaziergang, die anderen ins Bett oder zum Fahrrad. „Ja, öh, wir sehen uns dann alle auf der Benefizdisko oder?“ „Ja, klar“. Langes Gähnen. Bis, äh, dann. Logisch.
8. Vorkonzert-Abendbrot im Westen der Stadt. Richtig lecker. Die Waldmeisterlikör-Flasche wird unter dem Tisch versteckt, damit wir Platz für die Casablanca-Sandwichs mit Pommes haben. „Wenn ich einmal damit hier anfange, würde ich am liebsten noch drei davon essen“. Keine Zeit, wir müssen los, das Täubchenthal wartet.
9. Auf diese blonden Jungs haben wir uns schon seit Wochen gefreut und das Täubchenthal machts wieder möglich: Kakkmaddafakka beenden ihre Tour in Leipzig. Uns wird ein phänomenaler Abend versprochen und das stimmt auch. Wir tanzen zu den Alben „Hest“ und „Six Months Is A Long Time“, warten gespannt auf die Lieblingslieder, können so gut wie alle Texte mitsingen und jubeln wie kleine Whoo-Girls. Sätze, die man von Jungs nicht erwartet: „Wenn die „Touching“ spielen, müssen wir uns aber alle anfassen“. Klar. Großartiges Konzert. Das war ein guter Abschluss. Finden die Norweger auch. Sie bedanken sich fahneschwenkend, verbeugen sich, werfen sich in die ersten Reihen und verlieren dabei noch die Mütze. Hut ab! Höhö. Und als könnte der Abend nicht noch besser werden: Die anschließende Aftershow-Party mit Dead Disko versetzt uns gefühlt in die (!) Zeit vor 8 Jahren. Indie-Disko vom Feinsten. Da tanzen die Füße von ganz allein… und das würden sie auch noch ziemlich lang, wenn da nicht am nächsten Tag die Frühschicht auf Arbeit wäre… „Nach dem Lied mach ich echt los. Also jetzt nach dem… OH MEIN GOTT! JETZT SPIELEN SIE NOCH MARTERIA!
Danach dann echt…“.
10. Wir verwandeln einen Regentag in einen Museumstag und führen den Besuch zum „Zeitgeschichtlichen Forum“ aus. Schirm abstellen, Jacke aus und rein in die Geschichte. Zwischen den alten Kaffeetassen aus Omas Gartenlaube, dem Sandmännchen, orangefarbenen Tapeten und Girlanden fühlen wir uns wohl. „Willkommen in der Zone. Ei, gugge mal! Das hatten meine Eltern och im Schrank“.
„Haha, ja. Meine auch!“.
11. Immer noch Regen. Zeit für die Regenjacke mit Mini-Regenschirmen. Kapuze auf. Schirm in der Hand. 3-Wetter taft. Die Frisur sitzt. Wir sind bestens für diese Woche ausgerüstet.
12. Der Chefkoch persönlich präsentiert: Soja-Gyros mit Tomaten, Feta-Käse und Tzatziki. Ich bringe mit: Weißwein und Pfeffi. Man weiß schließlich, was der Gastgeber gern hat. Das Essen ist sehr gut und schmeckt genau wie die fleischige Variante. Ein guter Abend, an dem man betrunken nach Hause fährt. Aber immerhin ist der Weg nicht so weit. Beim nächsten Mal koch ich dann. Versprochen.

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