Alles neu macht der Herbst. Auf die entspannten 20°C mit Sonnenschein können wir uns doch alle einigen, während so langsam der Herbst an die Tür klopft. Aber nur ganz langsam bitte, denn so richtig wollen wir uns mit dem Ende des Sommers noch nicht abfinden. Nur die Sommerfrise darf gern verschwinden. Die Blondinen wissen genau, was das nach einem langen Sommer heißt. Die Idee gab es schon eine ganze Weile aber so richtig startet das Projekt „GSF“ erst kurz vor meinem Geburtstag im Juli. Gerd hat einen Plan, sagte er. Ich sag nur immer wieder: „Nicht so dunkel, nicht so dunkel!“ – aber eigentlich lege ich die Verantwortung in die Hände von Gerds Team. Schließlich kennen die sich auch am besten mit Haaren aus und legen mit ihrem geballten Wissen über organisches Färben, Schneiden und Pflegen noch eine ganze Schippe mehr mit oben drauf. Keine herkömmlichen Shampoos mit Silikon mehr? Ok. Noch mehr Glanz und Naturhaar? Ok. Überhaupt gefühlt noch viel mehr Haae auf dem Kopf? OK! Der erste Schritt ist getan und das alte Blond darf ganz in Ruhe rauswachsen. Schauen wir mal wie es dann im November weitergeht… wie sagt Gerd immer so schön: Bis bald bei GSF!
Vor zwei Jahren war die Geschichte von Lukas Adolphi in allen Tageszeitungen. In dieser Woche habe ich nun auch endlich von ihr gehört. „Ich erinnere mich nicht mehr an viel. Aber du warst dieser Typ mit dem Handy, dem Buch und der Bar“ begrüße ich Lukas in seiner neuen Bar. Das Nepomuk eröffnete in diesem Juni auf der Zschocherschen Straße. Genau hier treffen wir uns auch. Eine Bar bei Tageslicht und strahlendem Sonnenschein zu sehen, ist auch irgendwie ungewohnt. Noch ungewohnter wird es dann, wenn Lukas nach einem Cocktail fragt. „Es ist doch erst 11 Uhr“, sage ich und blicke verstohlen zur Seite. Wir einigen uns auf einen Nojito ohne Rum. Vor mir steht das quietschgelbe Werk “die cops ham mein handy”. Zusammengefasst ist die Story schnell erzählt: Lukas wurde von zwei Halbstarken überfallen, diese wurden wenig später von der Polizei gestoppt, er bekam sein Handy zurück, findet darauf alle SMS, die Protagonist Marco an seine Liebschaften und Kumpels verschickt hat und macht daraus ein Buch. Der Stoff ist einfach zu gut und innerhalb von einer Stunde ausgelesen. Absolut unterhaltsam! Am Abend wartet noch mehr große Unterhaltung, denn Olli Schulz ist mal wieder in der Stadt. Ohne neues Album. Ohne neue Live-Show. Einfach nur so, weil er Bock auf eine kleine Tour hat. Er ist verkatert von den letzten Tagen, er verpasst den Einsatz, seine Gitarre ist nicht richtig gestimmt und trotzdem war es eins der besten Olli Schulz Konzerte, das ich gesehen habe. Wenn man im Publikum steht, nicht einmal auf sein Handy schaut, schmunzelnd in der Menge steht, nicht mal bemerkt, dass da noch ein Schluck Radler in der Flasche ist, dann ist das wirklich große Kunst, die auf der Bühne passiert. Vielleicht klinge ich aber auch nur so begeistert, weil mal niemand mit 2 Meter Körpergröße vor mir stand oder sich ein Pärchen die ganze Zeit vor mir geknutscht hat.
Wir rufen: Roadtrip! Roadtrip! Roadtrip! Auf zu IKEA! Aber, weenn man das Bundesland verlässt, hat es immerhin einen kleinen Roadtrip-Charakter. Der Balkon verlangt nach einer Verschönerung und neuen Sitzmöbeln. Aber, wenn man einmal da ist, kann man ja auch gleich mal durch das Haus laufen und sich bei Hot Dogs und Limonade wiedertreffen. „De Wetschi-Wiener brauchen aber noch fünf Minuten!“, wird uns erzählt. Kein Problem, dann warten wir und freuen uns jetzt schon mal auf die Pizza im PEKAR am Abend. Siehst du auch diese strahlenden Gesichter vor dem LVZ Gebäude stehen? Fotograf Daniel Köhler und ich kommen aus dem Schmunzeln gar nicht mehr raus, denn noch in diesem Monat soll unser gemeinsames Werk in Zusammenarbeit mit dem Mitteldeutschen Verlag veröffentlicht werden. Wir selbst haben es bisher nur digital in den Händen gehalten und freuen uns schon auf eine kleine Buchparty oder auch nur einen reichlich gedeckten Büchertisch.
Am Ende lockt uns das Wochenende zu einem kleinen Ausflug Richtung Spinnerei Gelände, zum Frühstück ins Café Cantona und ins Panometer Leipzig. Das alte Gasometer lädt uns zu einem Spaziergang in „Carolas Garten„, der aktuellen 360° Ausstellung ein. Das 32 Meter hohe Panorama zeigt einen Blick in den Garten der ehemaligen Mitarbeiterin von Yadegar Asisi und rückt einen Blütenkelch ins Zentrum der Betrachtung. Als Besucher schrumpfen wir auf die Größe eines Blütenpollens und drehen uns einmal durch das gesamte Jahr. Aber auch abseits des Schrebergartens beschäftigen sich mehr als 100 Aquarelle, Fotografien und Zeichnungen mit Carolas Garten. Noch bis 2020 bleibt die Chance sich dem 3.500 Quadratmeter großen Kunstwerk zu nähern. Zum Abschluss dürfen wir noch selbst Hand anlegen und kreativ werden. Ich entscheide mich für das Gestalten eines eigenen Bienenwachstuchs, das als Alternative zur klassichen Frischhaltefolie verwendet werden kann. Es ist wiederverwendbar, plastikfrei, antibakteriell und zügig hergestellt – ziemlich gut oder? Danke für die Einladung und das schöne Mitbringsel!
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