Von Mailand nach Chemnitz, weiter nach Kiel und einmal Richtung Saale-Unstrut Region. Wow, was für ein Jetset-Leben! Die Sommerferien nehmen gefühlt kein Ende und so richtig will der Alltag nicht zurückkehren. Der Sommer ist erst vorbei, wenn wir das sagen oder, wenn Bon Iver sein neues Album „i,i“ droppt. Genießen wir also viel lieber die Aussicht auf eine PEKAR Pizza mit den besten Sommertomaten der Stadt aus dem Annalinde Garten und Lars Eidinger am DJ Pult zum Sommerfest der Spinnerei Galerien. Übergänge spielen muss vielleicht jeder DJ aber er nicht. Ihr versteht den Hype nicht und wir kichern heimlich. Aber genug vom BRAVO-Starschnitt Crush. Mit einem Dinner am Bordstein direkt vor dem deli tanzen wir auch ohne Übergänge in die Woche. Denn: Ein Hoch auf den Montag und Geburtstagskinder! Wenn wir an diesem Abend nicht auf der Matte liegen, dann findet man uns im renkli. Klare Sache. Prost, auf die 30! Ich sags dir: Die wird ganz groß.
Bevor wir uns an dieser Stelle schon zum Ende der Woche wiedersehen, wartet noch ein kleiner Ausflug nach Naumburg auf mich. Der Saale-Unstrut Tourismusverband ruft und ich sattel die Pferde bzw. das Diamant-Fahrrad, das in der Ferienwohnung auf mich wartet. Recherchereise, nennen wir die nächsten Tage. Ich sag: Es ist Urlaub vom Stadtleben. Vor mir liegen Weinberge, alte Klostermauern, verlassene Ruinen, bunte Häusergassen, Paddeltouren auf der Saale, Radausflüge nach Bad Kösen, Sektverkostungen bei Rotkäppchen in Freyburg und Bekanntschaften mit vielen ambitionierten Menschen, die alle richtig viel zum Thema Wein erzählen können und ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern. Mit Latzhosen, direkt aus den Weinbergen, sitzen wir voreinander und lauschen den spannenden Geschichten. Natürlich bei einem Gläschen Hauswein. Da tönt es direkt aus dem Whatsapp-Videochat: „Rosi, das könnte ich dir auch erzählen! Aber du fragst ja nie!“ „Aber die Winzer, die ich hier kennengelernt habe, haben einfach die größeren Fässer!“, heißt es darauf. Nach drei Tagen hat mich die Stadt wieder. Was für eine schöne Tour!
Zurück in Leipzig wartet ein gemütliches Wochenende auf uns. Sekt trinken am Vormittag, Spazieren mit dem kleinen Bruno, den vermutlich letzten Sonnenbrand des Jahres abholen und endlich wieder Tocotronic auf der Parkbühne am Geyserhaus live sehen. Wieviele Tocotronic Konzerte mittlerweile auf unserer Liste stehen, können wir nicht zählen. Aber dieser Abend wird uns auf jeden Fall in Erinnerung bleiben. Wenn das Konzert zur „Die Unendlichkeit“-Tour mit dem Song „Die Idee ist gut, doch die Welt noch nicht bereit“ beginnt, alle mitgrölen und die Faust zum Himmel strecken, kann der Abend nur gut werden. Wirkliche Gänsehaut, Bier fliegt durch die Luft, Familienväter steigen in den Moshpit mit ein und ein Grinsen im Gesicht. Das schafft die Band auch 15 Jahre später immer noch. Zugaben über Zugaben und wir fahren glücklich von Eutritzsch nach Hause. Sprich: Wir ballern den kompletten Weg mit gefühlt nut einer Grünphase zurück. Darauf noch einen Gin Tonic oder? What a week…
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.