Es gibt solche Wochen, die wollen einfach nicht richtig beginnen oder auch aufhören. Dazu tröpfeln noch kleine Regentropfen aus dicken, grauen Wolken. Na toll! Auch so ein Punkt, der zur Selbstständigkeit dann dazu gehört. Selbstdisziplin, Selbstlob, Selbstorganisation, Selbstbestimmung, Selbstalles – für den größten Teil ist eben jeder Freischaffende selbst verantwortlich. Das hat er oder sie sich ja so ausgesucht. Ja, Überraschung. Man wird ja wohl mal noch dazulernen dürfen, höre ich mich trotzig sagen. Nützt ja aber nichts, sagen die Schlauen und zucken mit den Schultern. Aber eine kleine Runde durch den matschigen Wald hilft dann doch. Schau mal, sogar für einen kleinen Moment kommt die Sonne raus. Aber machen wir uns nicht verrückt, in weniger als 48 Stunden stehen die Uhren sowieso wieder still, denn zum Tag der Arbeit legen alle nochmal die Beine hoch. Der Plan war eigentlich: Nur schnell um die Ecke frühstücken zu gehen. Doch am Ende sitzen wir zu fünft, bunt zusammengewürfelt an einem Tisch, schlürfen Espresso Tonic, schwatzen und merken gar nicht wie die Zeit vergeht. Wie schon 15 Uhr? Wir waren doch eben noch beim Frühstück…
Im Leipziger Westen hingegen klirren die Weingläser, denn das renkli eröffnet eine kleine sommerliche Außenstelle auf dem Innenhof des Kunstkraftwerks. Das „renkli Sommer Süffle“ findet von nun an jeden zweiten Sonntag statt. Innerhalb von wenigen Tagen stehen Paletten, Stühle, Tische, Weinflaschen und eine kleine Bühne bereit, um den Sommer einzuläuten. Fehlen eigentlich nur noch die passenden Temperaturen. Aber, wer eng zusammensitzt, der friert auch nicht, sagen wir uns und stoßen an. Jetzt noch einen Absacker in der Dankbar zum Feierabend? Ach, warum nicht. So ein Gin Ginger Ale geht irgendwie immer. Wenn die Junggesellinnen zum Samstag glücklich und die Fotos im Kasten sind, wartet ein kleiner Ausflug zum Georg-Schwarz-Straßenfest auf uns. „Wo ist die eigentlich?“ „Na, irgendwo hinter dem Pistrada!“ Gut, dass wir einfach mal darauf losgefahren sind und am völlig falschen Ende ein Straßenfest suchen.
Dafür entdecken wir neben schönen Buchläden, Hinterhöfen voller Musik, dem S1 Vinyl Café noch das „Café Fräulein Frank“ und freuen uns über einen guten Kaffee mit Bratwurst und Kartoffelsalat. Herrlich! So gefällt uns das. Wir schunkeln uns so langsam für den Abend ein – nur mit dem fiesen Tiefschlaf auf der Couch hat wieder niemand gerechnet. Nicht einmal die Klingel weckt jetzt noch auf. „Ich steh unten. Mach mal auf“, rufe ich durch die grinsend Sprechanlage. Immerhin gibt es noch Sekt, Zitronenrolle und die letzten Minuten von „Sex and the City“. Irgendwie auch schöner als eine 90er Party. Zum Sonntag klatschen wir mit dem „Mein Liebes Frollein“ ab und gratulieren zu vier Jahren. Happy Birthday! Wie schön, dass es euch gibt. Für Zuhause rupfe ich einen kleinen Fliederzweig ab und hoffe, dass dieses graue Wetter endlich vorbeizieht. Aber auf Regen folgt Sonne, das wissen ja schließlich alle.
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