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das leipziger lifestyle magazin. ein hoch auf die kreativen dieser stadt!

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Man sieht sich eben immer zweimal im Leben oder in Leipzig sogar noch öfter. Immer wieder laufen wir uns seit vielen Jahren zufällig in die Arme. Zuletzt im Tapetenwerk. An diesem sonnigen Morgen, kurz vor der Arbeit, berichtet mir Valeska, dass ihre Pläne für das neue Jahr so langsam Gestalt annehmen und das gemeinsame Herzensprojekt mit einer guten Freundin bald realisiert wird. Ich bin aufgeregt und kann ehrlich gesagt diesen Moment kaum erwarten Valeska zu besuchen. Die Eröffnung hat sich mittlerweile in den Januar verschoben, einfach, weil die wirklich guten Dinge ihre Zeit brauchen. Kleine Schneeflocken rieseln vom Himmel als ich mich auf den Weg in eines der ältesten Gründerzeitviertel Europas mache. Nordwestlich der Leipziger Innenstadt liegt das prunkvolle Waldstraßenviertel mit seinen zahlreichen architektonischen Schätzen und der Nähe zum Elster-Kanal und Auwald. Familiär. Ruhig. Gut situiert. Kein Wunder, dass das ganze Viertel in Aufruhr verfällt, wenn das ehemalige Antiquariat „HinrichSINNdreißig“ plötzlich neu ausgebaut und ab Juli 2017 ordentlich in den Farbeimer gegriffen wurde. Das Antiquarit ist mittlerweile in den Innenhof des Fregehauses gezogen aber an seinem alten Platz erstrahlt das „lauritz – Café & Handwerk“ im neuen Glanz. Hereinspaziert, heißt es an diesem winterlichen Morgen!

 

lauritz

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Willkommen im Waldstraßenviertel!

Den schweren, purpurfarbenen Vorhang beiseite geschoben, begrüßen mich Johanna und Valeska lachend an ihrem neuen, grünen Tresen. Die Frage nach einem Kaffee kann ich gar nicht so schnell beantworten, denn mein Blick fällt auf so viele wunderschöne Details gleichzeitig, dass ich mich kurz konzentrieren muss, um nicht gleich die Kamera aus der Tasche zu holen und alles andere zu vergessen. „Diese Farbe! Dieses Grün ist unglaublich!“ Das dunkle, moosige Grün erinnert an satte Wälder und weite Wiesen irgendwo in Irland. Aber wir sind noch immer im Waldstraßenviertel und da darf Grün natürlich nicht fehlen, verrät mir Valeska schmunzelnd. Aber eigentlich stammt die Farbentscheidung von den Fliesen der ehemaligen Metzgerei, die einen ganz ähnlichen Ton tragen.

Seit dem vergangenen August 2017 arbeiten die beiden selbstständigen Kommunikationsdesignerinnen jeden Tag an ihrem eigenen Café. Die Bauarbeiten bleiben nicht hinter verschlossenen Türen und verhangenen Fenstern, sondern laden die Bewohner des Viertels schon jetzt zu einem kleinen Blick durch die Fensterscheiben ein. Nach knapp sechs Monaten und echter Handarbeit ist das „lauritz“ mit allen kleinen Details von den alten Tomatensaucen-Blumenvasen, geschliffenen Holzblöcken für die Speisekarte, Lampenaufhängungen, frischen Blumen, gefüllten Kuchenglocken, beschrifteten Teedosen und ausgewählten Möbeln soweit, dass am 20. Januar der offizielle Startschuss gegeben werden kann. Nicht nur die 30 Sitzplätze waren am ersten Wochenende restlos besetzt, sondern auch Treppen und Fensterbretter.

„Unsere Vision ist es neben dem Zuhause den zweitschönsten Ort im Viertel zu schaffen“.

Besser kann man sich doch ein erstes Eröffnungswochenende gar nicht wünschen. Ein wenig Nervosität schwingt immer mit, denn bis auf wenig Gastro-Erfahrung lernen Johanna und Valeska jeden Tag etwas Neues dazu. Abgesehen vom Umgang mit der Kaffeemaschine. „Die haben wir schon während der Umbauarbeiten immer genutzt“, erzählt Johanna. Schließlich gehört zum Arbeiten auch ein Kaffee dazu. Die Aufgaben sind klar verteilt und jeder bringt sich mit seinen Stärken ein. Dabei setzen die beiden Ladies auf die Vertrauensbasis ihrer Freundschaft seit 2009 und ein starkes Netzwerk in Leipzig. Ihren eigenen Arbeiten als Kommunikations- und Ausstellungsdesigner können sie nach wie vor im Hinterzimmer und eigenem Büro nachgehen.

Den Wohlfühlfaktor haben die Ästheten auf jeden Fall für sich gepachtet. Im Café lauritz fühlt man sich sofort wohl und kann sich zwischen rustikalen und eiscremefarbenen Tischen oder Einzel- und Gemeinschaftsplätzen entscheiden. Die großen Schaufenster sorgen für genügend Tageslicht, die fast fünf Meter hohen Decken und überall grüne Pflanzen für ein gutes Gefühl. Ach lauritz, du bist wirklich ein Schmuckstück!

Ein Zusammenspiel zwischen Gastronomie und Design.

Während wir uns unterhalten und im Cappuccino rühren, kommen immer wieder Nachbarn mit Blumen in der Hand zur Tür herein und beglückwünschen Johanna und Valeska zu ihrem eigenen Café und versprechen bald auf einen Kaffee vorbeizukommen. Im Waldstraßenviertel lässt die gute alte Schule noch grüßen. Diese Emotionalität wollen sich die frisch gebackenen Cafébesitzerinnen auch bewahren und ihr liebstes Viertel aufleben lassen. Warum nicht einmal die alte Lady von gegenüber einladen und erzählen lassen oder ihr Café für schöne Anlässe vermieten, um Besucher ins Waldstraßenviertel zu locken? Nicht nur Kuchenhungrige und Spaziergänger sollten sich dieser Idee anschließen, sondern vor allem auch die Designinteressierten dieser Stadt, denn das lauritz prägt ein ganz besonderes Konzept.

Jeder soll sich wohlfühlen und die Atmosphäre genießen aber gleichzeitig bietet die komplette Ausstattung des Cafés auch genügend Interior-Highlights von Handwerkern, Produktdesignern und Künstlern deutschlandweit, die dem lauritz zur Verfügung gestellt wurden. Sprich: Die Gäste können die Designstücke während ihrer Kaffeerunde testen, erleben und bei Interesse auch erwerben. Angefangen von der Wiesensteckleuchte von Megalomania, Porzellan Serie von Birgitta Schrader, Keramiksets und Lampen von Schneid Design Studio, dem M2 Sessel von Federstuhl bis zu Stühlen von Thonet. Bei ihrer Auswahl der Produkte achten sie auch besonders auf eine Mischung von jungen Künstlern, etablierten Marken und liebevoll ausgesuchten, privaten Stücken. Im Vordergrund steht nur die Langlebigkeit des Designs und die Anpassungsfähigkeit an das Café. Es darf fröhlich umgestellt werden!

Das lauritz erwartet euch! Trinkt einen intensiven Kaffee am Morgen von der eigens zusammengestellten Brühbar-Mischung „lauritz der I.“, probiert die köstlichen Kuchen der Klosterbäckerei aus Plagwitz und veganen Süßigkeiten von La Tortita oder testet die Metzger Weine, die im vergangenen Sommer in freundschaftlicher Runde verkostet wurden. Johanna und Valeska sind sich einig, dass das Angebot der Karte nicht riesig, sondern qualitativ gut sein soll. Aber über einen bezahlbaren Mittagstisch im Viertel denken sie schon jetzt nach. Schön, dass du da bist, lauritz. Wie gut, dass einfach eine SMS mit diesem kurzen, prägnanten aber irgendwie heimeligen Namen versendet wurde. Keine Schnörkel. Einfach nur ein Name mit einer großartigen Vision. Ganz im Stil der lateinischen Namens-Übersetzung, können die lauritz Ladies eines besonders gut: Fröhlich lachen! Dazu haben sie auch jeden Grund!

Was?
lauritz – Café und Handwerk
Wann?
Täglich 12-18 Uhr
Dienstag ist Ruhetag
Wo?
Hinrichsenstraße 30, 04105 Leipzig
Warum?
Wegen stilvoller Caféatmosphäre und schönen Dingen. Lass dich im Waldstraßenviertel im Café lauritz verzaubern und genieß einen Cappuccino in der Kulisse der alten Metzgerei. Wenn du dich dabei in den bequemen Stuhl oder die pastellige Keramiktasse verliebst, ist das gar kein Problem, denn du kannst ausgewählte Produkte auch erwerben. Dadurch verändert sich das Café immer wieder und bietet genügend Raum für neue Ideen. Mittagstisch? Barbetrieb? Kleine Veranstaltungen? Warum nicht. Schließlich soll das lauritz neben dem Zuhause der zweitschönste Ort im Viertel werden.

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