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Dosen-Ravioli, Zelt, Isomatte, Campingstuhl und Taschenlampe können für dieses Festivalwochenende Zuhause im Schrank bleiben. Es ist ja nicht so, dass wir uns mit der Campingausrüstung nicht auskennen würden. Wir sind mittlerweile Profi-Camper und für jedes Wetter ausgerüstet. Aber für ein Festival Zuhause ist es nur einfach nicht notwendig. Da wartet in der Nacht das eigene Bett und am Morgen der gedeckte Frühstückstisch. Noch ein Weg-Bier aus dem Keller? Kein Problem. Es ist alles da. Willkommen zum Kosmonaut Festival – unserer Ausgabe von: Wir sind halt auch keine Anfang 20 mehr. Ein bisschen Luxus darf auch gern zwischen Festivalwiese und Dixieklo sein. Bei letzterem gibt es wirklich selten eine Ausnahme. Aber jedes Jahr aufs Neue (und mittlerweile sind da einige Bändchen in der Aufbewahrungsbox) mag ich dieses Festival. Los geht’s!

Das Kosmonaut Festival ist irgendwie anders. Anders als MELT! und Southside-Wochenenden. Vielleicht liegt es an den Erinnerungen, die man an frühere Sommertage und die grüne Wiese vor dem Stausee hat. Wie man darüber rätselte, ob tatsächlich die Englischlehrerin gerade am FKK Strand liegt. Wie Pommes rotweiß nur hier so gut schmeckt. Wie alle nach der Schule immer mit dem Bus rausgefahren sind. Vielleicht ist es aber auch die liebevolle Gestaltung der Festival-Area. Mit Goldpapier umwickelte Bäume. Regenschirme, die einen ganzen Weg verzieren. Selbstgemachtes Eis und Kräuterschnitten von Emmas Onkel. Eiskaffee mit viel Sahne. Banner. Fahnen. Viel Platz zum Baden. Grüne Wiesen. Oder es liegt einfach daran, dass man hier so vielen bekannten Gesichtern über den Weg läuft. Auf dem Kosmonaut Festival wird noch „Helga“ gebrüllt. Glitzer im Gesicht, Federn auf dem Kopf und goldene Tattoos am Arm sieht man eher selten. Stattdessen freut man sich über mit Kinderschminke aufgemalte Kosmonauten! Die besten Accessoires auf dem Kosmonaut Festival sind immer noch Bierbecher und Regencapes. Irgendwie doch ganz charmant! Gute Laune und Höflichkeit beim Anrempeln gibt es übrigens auch an jeder Ecke. Selbst Backstage fehlen wilde Rock’n’Roll Orgien. Entspannt euch. Wir genießen das Wetter und einen Kaffee im Liegestuhl. Da darf man das Butterfly auch gern mal Eingang abgeben. Sorry, Boys. Das braucht ihr echt nicht…

Gegen einen kleinen Spaziergang durch das beschauliche Rabenstein haben wir wirklich nichts einzuwenden. Aber trotzdem rettet uns die kleine Taxifahrt. Die Editors wollen wir schließlich am Freitagabend nicht verpassen (wenn wir schon Von Wegen Lisbeth und GURR einbüßen). Arm in Arm. Tanzend unter dem Regenschirm. People are fragile things, you should know by now. Be careful what you put them through. Hektisch kramen alle nach ihren Regenschirmen und Regencapes. Ein Kosmonaut Festival ohne Regen ist ja fast undenkbar. Aber immerhin verschwindet der Regenschauer so schnell wie er auch gekommen ist. Das Publikum verwandelt sich in bunte mit Platik überzogenen, hüpfende Männchen. Irgendwie passen die Editors auch zu den Erinnerungen von früher. Was dabei aber noch fehlt: Die Dämmerung. Kritisch rümpfen wir die Nase. „Editors bei Tageslicht ist einfach nicht das Gleiche“. Deichkind (Und alle so: „War halt leider geil“. Jaja. Bitte gehen Sie weiter.) und die Drunken Masters auf dem Hang nehmen wir auch noch mit. Die in diesem Jahr auch nicht allein gekommen sind. „Wer ist das?“ „Haiyti. Rapperin“. Verwirrung im Publikum. „Feier ich irgendwie nicht so“, wird nebenan getuschelt. Die Chemnitzer HipHop Freunde setzen ihre Sonnenbrillen at night ab und holen sich das nächste Bier. Wer sich musikalisch an der „Reich für immer“ Bühne nicht aufgehoben fühlt und mal mit einem anderen Bein am Hang stehen will, kann nebenan bei SIGGI, der Blume Open Air Bühne, vorbeischauen. Elektro und umtz umtz umtz all night long. Wir testen das SIGGI-Feeling. Wobei ich aber auch schnell das Gefühl bekomme, dass einige diese Stage das ganze Wochenende nicht verlassen haben…

Wir freuen uns aber schon auf den Samstagabend. Mit dem festen Vorsatz „Diesmal sind wir früher auf dem Gelände“. Hat auch fast geklappt. Parcels verpasst aber Bilderbuch auf der Hauptbühne mitgenommen. Bis zum Schluss können wir nicht bleiben und mit Maurice tanzen, denn die Höchste Eisenbahn erreicht auf der „Atomino Stage“ ihren Bahnhof. „Ich will auf jeden Fall weiter vor“. Alle lachen „Reicht die dritte Reihe?“. Perfekt! Ach, Francesco und Moritz. Alle tanzen ausgelassen mit den Armen nach oben gestreckt und singen mit. Eins für die Hoffnung. Zwei für die Angst. Drei für die Dinge, die du mir nicht sagen kannst. Vier für die Wolken, die über mir hängen. Fünf für jeden Tag, der mit dir anfängt. Ob, obwohl sich auf der großen Bühne die Jungs von Annenmaykantereit schon warm machen, bleiben wir bis die Eisenbahn verstummt. So viel Zeit muss sein. Schließlich taucht die Abendsonne uns alle in ein wunderschönes Licht. Kamera raus! Wir können den Parkbühnen Besuch im Juli kaum erwarten!

Was auf keinen Fall vor dem Abend fehlen darf: Eine Waffel von Bewaffel Dich. Die beste Zeit, um sich an den Food-Ständen anzustellen ist übrigens, wenn auf der Hauptbühne gerade große Action ist. Zeit, um mitzuschunkeln bleibt immer noch. „Aber jetzt verrate doch mal, wer der geheime Headliner ist. Du weißt es doch schon“. „Ich habs eben erfahren. Aber ich verrate nichts. Ihr müsst euch überraschen lassen“. „Ist es ein Solokünstler? Eine Band? Beatsteaks? Doch die Toten Hosen?“. „Ich sag nichts“. Nichts von alle dem. Die Mädchen mit ihren Casper-Shirts sind wieder traurig aus den vorderen Reihen zurück gelaufen. Es waren die Beginner. Passend zu Fettes Brot und den Fantastischen Vier aus den letzten Jahren. Erkennen wir langsam ein Muster? Oder ist es einfach wieder eine Erinnerung an früher und Hommage an alte Splash! Zeiten? Für uns nach ein paar Liedern auf jeden Fall Zeit, um ein neues Bier zu holen. Bei „Reich für Immer“ geht die Party mit Trettmann und Kraftklub Felix weiter. Wie kann man sich nur so hart gönnen. Danke für den Ohrwurm. Größe Störme ziehen Richtung Ausgang. Das Infield der Hauptbühne wird langsam geräumt und die ersten Bühnen schon mitten in der Nacht abgebaut. Von irgendwoher dringt sicher noch durch den Rabensteiner Wald „Don’t look back in anger“. Mit einem Fingerschnippen ist das Wochenende wieder vorbei. Machs gut, Kosmonaut Festival. Bis nächstes Jahr!

[Fotografiert mit einer Einwegkamera aus der Drogerie. „Du hast einen Fotopass und fotografierst mit einer Einwegkamera?“ Hat sicher bisher noch niemand. Hello Fotograben. Klick!]

abgelegt unter konzerte musik&heartbreaker

Kommentare

  1. Vivian Pleintinger Vivian Pleintinger sagt:

    Hey, ich hätte da mal eine ziemlich blöde Frage & zwar suche ich schon eine halbe Ewigkeit nach einem neuen Festivalbändchen vom Kosmonaut 2014, da ich meins ca. ein halbes Jahr danach verloren habe. Falls ich deins käuflich erwerben könnte fänd ich das ganz super. Melde dich einfach bei der angegebenen E-Mail Adresse :)