Ist ja gut, Montag! Wir können auch ruhig erstmal langsam in die Woche starten. Wie wäre es denn mit einem Frühstück draußen im Freisitz? Mal nicht im Süden („Nee, Café Grundmann hatte ich keinen Bock“.), sondern auf der Kolonnadenstraße. Im Café Tunichtgut ist doch man auch viel zu selten. Das Frühstück schmeckt (auch, wenn Baguettescheiben niemals Brötchen zum Frühstück ablösen werden), nur die Aussicht könnte besser sein. Wir lachen. Immerhin wissen wir nach dem Frühstück die Nummer vom Notfall-Service auswendig. Der Chef versucht zu vermitteln aber der Transporter bewegt sich keinen Millimeter. Macht nichts. Uns lockt eh die Langnese-Eis Fahne von gegenüber. Nach dem Frühstück noch ein Eis? Na, was solls. „Lass stecken, Junge. Ich lad dich ein“. Mit einem Magnum im Bauch lässt es sich arbeiten. Los gehts, neue Woche!
Wir genießen die wunderbar, sommerlichen Temperaturen, kaufen so viel Eis, dass es kaum ins Tiefkühlfach passt, arbeiten später am Abend, wenn die Temperaturen abkühlen und treffen uns zum Plausch in der Sonne. Fred und Katharina vom Eisenhauer Bürokultur-Laden sind die Gastgeber des dieswöchigen We Ride Leipzig Fahrrad-Shootings. Zum ersten Mal stehen die Stühle vor dem Laden. Frische Limonade (Verzeihung: Wasser mit Obst.) wird aufgegossen, Eis an freudige Fahrradfahrer verteilt und ganz viel erzählt. Dabei lernt man auch noch jede Menge neue Leipziger kennen, die man sonst immer nur mit dem Finger bei Instagram streift. „Ach, verrückt! Schön euch zu sehen. Aber, wo sind eure Räder?“. Aber keine Sorge, die nächsten Rad-Shootings stehen sicherlich schon in den Startlöchern.
„Woher kennt ihr euch eigentlich?“, fragt die FlamingoKatze während wir in unserem Kaffee rühren. Gute Frage. „Eigentlich von H&M. Von der Kasse“. „Und von Instagram“. Anscheinend zieht sich dieses Phänomen in dieser Woche durch. „Ich habe mir gedacht, dass ich schon immer mal Bilder mit dir machen will“. So wird es gemacht! Die Kleiderstange füllt sich mit hippen Klamotten, die FlamingoKatze behängt unser Model Emmy mit schönem BlingBling und ehe wir uns versehen, stehen wir wieder an unserer momentan liebsten Fotolocation. So einfach ist das tatsächlich in Leipzig. Aber das war nur der Anfang… you’ll see!
Wir gehen nur schnell mit dem Hund raus, nur schnell eine Runde um den Block. Das Hotel Seeblick liegt aber auch immer auf dem Weg. „Ich habe Lust auf ein Bier“. „Das trifft sich gut. Ich auch“. Hündin Greta kennt das ja schon und bleibt bei unseren Abendplänen völlig entspannt. Es sei denn ihr kommen andere Hunde in die Quere. Sorry, ihr Revier.
Ein ganz neues Revier wird für uns allerdings: Die Kunstausstellung für zeitgenössische Kunst documenta14, die wir zum ersten Mal besuchen dürfen. „Wir betrachten Kunstwerke von Stanley Whitney, eine Live-Performance von Marie Cool (die über das Berühren von gespanntem Klebeband die Distanz zwischen dem Raum innen und draußen aufbrechen will), lassen uns bei Experimenten von uns selbst täuschen, werfen einen Blick auf den künstlerischen Leiter Adam Szymczyk, geraten unmittelbar in die nächste Performance in norwegischer Ur-Sprache, pflücken in den schönen Garten der Orangerie Blümchen, gönnen uns auch eine kleine künstlerische Pause mitten in der großen documenta Halle und lassen uns treiben. „Aber immer aufpassen, wer neben dir steht“, flüstert unsere zweite Choristin Karina Chernenko. „Man weiß nie, wen man hier trifft. Nicht selten sind die Künstler selbst vor Ort“.“ Voller Erinnerungen, Gedanken, Fotos und Magazine kehren wir am Abend von der Pressereise zurück. Worüber ich sofort schmunzeln muss: Der beste Merch aller Zeiten: Socken mit dem diesjährigen documenta14-Logo. Richtig gut!
Viel Zeit zum Ausruhen bleibt nach dem Freitag nicht, denn vor dem Leipziger Standesamt warten am Morgen liebe Freunde mit Hochzeitsstrauß, geschmücktem Fahrrad und ein wenig Nervosität in den Augen. „Ich hätte ja gar nicht gedacht, dass ich dich mal aufgeregt erlebe“. Ein dreifaches Hoch auf die noch ganz frisch Verheirateten. Sekt to go für alle! Nochmal anstoßen können wir am Abend. Diesmal allerdings im gemütlichen Colditz. Tatsächlich hat es Mädchen Schmidt Uli geschafft uns bis nach Colditz für ihren Geburtstag zu locken. Die 40-minütige Fahrt mit Luftballons vor dem Kopf und Süßigkeiten auf dem Schoß lohnt sich. „Oar, ist das eine Hüpfburg?“. Klassisch sächsisch werden wir mit Umarmungen und Kartoffelsalat begrüßt. Im Garten verteilt ranken sich bunte Lichterketten durch die Nacht und verlocken zum Tanzen. Bei dem Blick auf das Buffet können wir uns auch gar nicht richtig entscheiden. Da ist einfach alles lecker. Gegrillter Mais, Salate, Hühnchen am Spieß, Kuchen, Gurkensalat und und und. Ein Hoch auf das Geburtstagskind! Nur wenige Minuten später tanzen wir völlig ausgelassen durch die Nacht. Springen zu „Dirty Dancing“ durch die Gegend, versuchen uns an Hebefiguren und singen lautstark mit. Der Fidget Spinner bleibt traurig in der Ecke liegen. Anscheinend sind wir doch zu alt dafür…
„So spät war es gestern Nacht eigentlich nicht“, dachten wir noch am Sonntagmorgen. Aber die Zeit hat uns einen kleinen Streich gespielt. Immerhin schaffen wir es trotzdem pünktlich zum Frühstück. Was gegen die Hitze hilft: Eiskaffee und ein süßes Frühstück. Ach, ist das schön, ganz in Ruhe zu frühstücken und zu erzählen. Das machen wir wieder! Weil die Woche fast gemeinsam so begonnen hat, beenden wir sie auch wieder. Nach einem gemütlichen Nachmittag im Park, überlegen wir gespannt, wohin es uns zum Abendbrot verschlägt. Flüsternde Quellen sprachen vom Connewitzer Waldfrieden. Check! Einmal veganen Soja-Gulasch, bitte. Zum Nachtisch gibt es noch ein Eis am Südplatz und wir sind glücklich. Herrlich!
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.