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das leipziger lifestyle magazin. ein hoch auf die kreativen dieser stadt!

deep regrets, i never could forget you. somehow you made your way to my decade.

Ren Hang

Guten Morgen, frischer Kaffee und kleine Hundenase! Ganz schön kühl zum Montag oder? Da will man doch eigentlich gar nicht raus. Wir motivieren uns mit einem kleinen Spaziergang im Viertel und selbstgemachten Birnenporridge. Geht auch ganz schnell. Dann bleibt mehr Zeit zum Quasseln und Musik hören. Die Woche wird lang und hektisch – das wissen wir schon jetzt. Aber dafür werden wir zum Ende belohnt. Hey Montag, aber erstmal bist du an der Reihe. Wir verzichten auf eine Runde Pilates und überzeugen uns vom neuen Netzwerk- und Start-Up Format in Leipzig „12min.me“ und den 12-minütigen Ignite Talks. Keine Sekunde länger, heißt es! Locals wie André Pintz, Gründer der imperii Bar oder Alexandra Baum, Gründerin und Entwicklerin der coolen tex-lock Fahrradschlösser stellen ihr Unternehmen und ihre Geschichte dahinter vor. Nach dem jeweiligen Vortrag kann jeder seine brennenden Fragen loswerden. Besonders wichtig war es anscheinend vielen anwesenden Männern ihre Meinung und ihr Fachwissen zu den tex-lock Schlössern aus Textilfasern loszuwerden. Ein „Ok, hat noch jemand eine nette, weibliche Frage?“ scheint auch wirklich angebracht. Wir probieren uns durch die Limonaden, verteilen fleißig Visitenkarten und oh, Gruppenselfie nicht vergessen! „Ach, ich dachte wir sollen ein Selfie machen“. Ha, wir Witzbolde!

Working with a view! Im Franz Morish kommen wir zum Mittagslunch ganz auf unsere Kosten. Ein kleiner, zimtiger Snack mit Früchten und genügend Platz zum Ausbreiten ist doch alles, was wir wollen. An der lichtdurchfluteten Fensterbank bekommen wir genau das. „Wie schön, dass wir uns jetzt öfter sehen“, heißt es. Das ist noch so ein Vorteil, wenn man zusammenarbeitet: Man kann die kleinen Meetings eben auch in schöne Cafés verlegen und sich durch die Stadt futtern. Nomms! Wenn Besuch in der Stadt ist, gibt es aber eine Adresse, die unbedingt besucht werden muss: Nudeln bei Alfredo. „Oar, Alfredo ist immer so weit weg…“. Rede nicht, sondern lauf! Abwechslung muss sein, wenn die Fußballfreunde jetzt öfter in die Stadt kommen. Angefangen mit einem kühlen Bier im Café Cantona, zur italienischen Weißweinschorle und der neuen Ausstellung im Museum der bildenden Künste von „Ren Hang“ steht einiges zur Auswahl. Vom 27.10.2017 — 07.01.2018 präsentiert das Bildermuseum zahlreiche Fotografien des chinesischen Künstlers. Wir haben nur noch knapp 20 Minuten Zeit für die Ausstellung bis das Museum wieder schließt und versuchen so viel wie möglich aufzuschnappen. Die Fotografien der nackten und absolut ästehtisch dargestellten Körper faszinieren uns jetzt schon. Ren Hang, wir kommen auf jeden Fall nochmal wieder!

Bevor wir unsere Tasche für das lange Wochenende packen, steht noch ein Besuch im Hause Viehweg an. Der Leipziger Opernball rückt näher und die Schuhe stecken noch immer irgendwo in der Weltgeschichte fest. Umso schöner ist da der Blick auf den Arbeitstisch im kleinen Atelier. Mein eigenes Stückchen Haut Couture liegt bereit. Mit flinken Händen und kleinen Nädelchen wird der schwarze, fließende Stoff noch in Form gebracht. „Aber nicht, dass du mich stichst!“ – keine Angst, das passiert dem Maestro nicht. Aber Moment mal… den aufmerksamen Augen des Designers entgeht nichts. „Den Schlitz am Bein müssen wir aber noch ein wenig schließen. Das geht sonst nicht so, Fräulein“. Na gut. Ein Blick in den Spiegel verrrät ein grinsendes Gesicht des Models. „Wie schön das alles aussieht… wie hast du das nur gemacht, Oli?“. Jetzt fehlen tatsächlich nur noch die Schuhe…

Zum Freitagabend heißt es dann: Yeah, it’s time for holidays! Oder eben ein langes Wochenende. Bei „Marshalls Mum“ bekomme ich noch die letzten guten Insider-Tipps für die bevorstehende Reise. Am besten alles mit Kreditkarte zahlen, die Wasser-Busse nutzen, einen Abstecher nach Nyhavn und Christiania planen, Nørrebro erkunden und die Churros nicht am Straßenverkauft naschen. Good to know! Auf der Landkarte ist alles eingetragen, der Rucksack steht gepackt bereit und es bleibt vor der Abfahrt noch genügend Zeit, um sich den schönen Dingen zu widmen. Das CleverShuttle wartet auf uns. Einsteigen, bitte. Zu unserer Ankunft in der Villa Hasenholz stellen wir fest: Überraschung, wir sind gar nicht zu spät. Bisher haben nur wenige Gäste zum Herbstdinner ihren Platz eingenommen. Freie Auswahl für uns. „Die Ernte des Herbstes liegt frisch gepflückt bereit und wartet darauf verarbeitet zu werden. Im Garten brennt ein kleines Lagerfeuer und die Kolonnade empfängt uns in einem warmen, einladenden Licht, mit reichlich gedeckten Tischen und der Frage ‚Wollen wir Weißwein für alle?‘. Wollen wir!“ Nach drei Gängen und einem kleinen Snack stimmen wir einstimmig für das Dessert ab. Köstlich! Von dem Schokoladen Brioche würden wir gern noch einen Teller nehmen aber wir müssen weiter. Nur noch wenige Stunden bleiben bis zur Abfahrt. Jede Stunde zählt jetzt. Der dritte Taxifahrer lässt uns nicht im Stich und liefert uns am renkli ab. Happy Birthday renkli! Auf dich und viele weitere Jahre!

Samstag ist Abfahrt! Plötzlich sind die zwei Wochen seit der Planung schon vergangen und wir sind früh auf den Beinen. Der Rucksack hängt schwer auf den Schulten, der erste Kaffee fehlt, es regnet aber die Laune ist großartig. Kopenhagen wir kommen! So wie es die Philosophie des Slow Travels verlangt, erreichen wir erst spät am Abend, von der Fähre gut durchgeschaukelt, die Stadt im Norden und werden wieder mit Regen begrüßt. Es dauert gar nicht lang bis wir uns im Stadtviertel Nørrebro zurechtfinden und auf dem Heimweg doch von den bekannten Wegen abweichen. Die Bäckerei für morgendliche Snegls liegt direkt auf dem Weg zur Bus-Haltestelle, kleine nordische Cafés laden zu einem späteren leckeren Frühstück mit frisch gebackenem Brot und Kaffee ein, ein Blick nach links zu den Radfahrern schadet nie und das ständige Umrechnen in die eigene Währung sollte man lassen. Gleich an unserem ersten Abend in Kopenhagen entdecken wir in der Nähe von unserer Airbnb Wohnung eine Pizzabar mit selbstgebrauten Bieren. Kürbispizza und Kürbisbier klingen nach einem verlockenden Angebot. Wir merken schnell: Die Dänen trinken lieber Bier anstatt Wein. So viel Bierauswahl ist man ja schon gar nicht mehr gewohnt. Glücklich, zufrieden und vor allem aber müde fallen wir in unsere Betten.

Godmorgen! Das Daumendrücken für den Sonntag hat gewirkt. Blauer Himmel über Kopenhagen. Wir haben uns sagen lassen, dass das gar nicht so häufig vorkommt. Es ist arschkalt, windig aber sonnig. Das perfekte Wetter für einen Trip durch die Stadt! Einmummeln und los. Unser Highlight zum Sonntag: Der sonnige Spaziergang durch die Freistadt Christiania und der Besuch im Designmuseum. Was wir jetzt schon ziemlich geil finden: Alle Strecken in Kopenhagen sind nur 30 Minuten voneinander entfernt, das Bus- oder Wassertaxi-Streckennetz bringt uns einfach überall hin, dank GoogleMaps finden wir die tollsten, kleinen Restaurants, Snacks für auf die Hand bestehen aus Kartoffelscheiben auf Brot, selbst die Supermarktketten bieten Designprodukte an und endlich versteht jemand das Farbkonzept Schwarz im Alltag. Warum sind die Dänen einfach so unglaublich modisch und wunderschön? Und warum strahlt eine Großstadt so viel Eleganz, Gemütlichkeit und Ruhe aus? Liegt das alles an HYGGE? Das müssen wir noch herausfinden… 

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