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Rückblick #97.

rosali

1. Zwei Suppenkasper unterwegs in der Südvorstadt. „Wir können echt nicht wieder so teuer Essengehen“. „Wie wärs mit Suppe in der naTo?“. So früh wie an diesem Abend standen wir noch nie vor den Türen. „Lassen die uns schon rein?“ „Es ist viel zu früh. Die meisten kommen ja jetzt erst von Arbeit“. „Mir doch egal. Ich hab Hunger“. Bei der Arschkälte helfen nur noch Süßkartoffel- und Kichererbsensuppe und ein Radler. „Fast wie im Sommer“. Abgesehen davon, dass wir sonst draußen sitzen würden: Ja.
2. Nach 8 Stunden Meeting, Gruppenarbeiten und Präsentationen muss man einfach raus aus dem Büro. Workinggirls im Fahrstuhl. Wir sind bereit für den Feierabend!
3. Nachdem wir fast eine Stunde lang telefoniert haben, fällt uns ein, was wir ja wirklich machen wollten: Stimmt, Urlaub buchen. Dank Facetime ist die Überbrückung zwischen Würzburg und Leipzig auch gar kein Problem. Erstmal schnell ein „Follow Me Around“ drehen. „Das ist meine neue Jacke. Schau, hier hängt unser Foto… mein Schreibtisch“. „Ja, und das ist meine Möhre, die ich nebenbei esse und mein Mitbewohner, der für seine Prüfung lernt. Sag mal „Hallo“.“ „Ehm…“. Nach fast 20 Minuten in der Telefonwarteschlange der Deutschen Bahn (und mehreren wütenden Tweets, die ich dann doch wieder gelöscht habe) sind wir am Ziel. „Sie können sich Ihre Tickets dann am Schalter ausdrucken lassen“. Danke. „Oh Gott, jetzt bin ich ganz aufgeregt…“.
4. Pancake-Samstag! Im neuen Lieblingsbuch „Frühstücksglück“ nach neuen Rezepten suchen und sich dabei die Sonne ins Gesicht scheinen lassen. Herrlich! Für die Zimtschnecken-Pancakes hat es zwar noch nicht gereicht, aber die werden auch noch ausprobiert. Dafür gibt es luftige Pancakes mit diversen Aufstrichen, Mangostückchen und Heidelbeeren.
5. Samstagabend in Connewitz. Nach dem schärfsten Thai-Curry aller Zeiten („Habt ihr die ganzen drei Wochen lang in Thailand so scharf gegessen?“ „Ja!“) verbringen wir den Rest des Abends bei Orangensaft, selbstgemachten Süßkartoffel-Chips, Wärmflaschen in Eulenform, einem Film mit Hugh Grant (auf den eigentlich keiner achtet) und tausend Gesprächsthemen, die uns immer wieder einfallen. „Weil du gerade MELT! sagst! Da fällt mir was ein!“. Ich bekomme eine Tüte Leckmuscheln von ALDI überreicht. „Da musste ich an dich denken!“ „Ahahahaha!“ Große Augen vom anderen Ende der Couch: „Was ist das denn?“ „Das kennst du nicht? Die besten DDR-Süßigkeiten?“. An diesem Abend bekommt jeder nur eine. „Den Rest heben wir uns für den Sommer auf“.
6. „Komm ich lad dich ein“. „Echt? Wie cool!“ „Ja, es gibt doch was zu feiern. Du hattest doch bestimmt eh keinen Bock auf Döner“. „Haha, ja“. Stattdessen freuen wir uns auf Burritos und Quesadillas bei Acapulco. „Der ist ja mit Spinat gefüllt. Ich mag gar keinen Spinat!“ „Warum bestellst du es dann?“. Aber wie wir das von Zuhause kennen: Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Da macht man mit Spinat eben keine Ausnahme. „Oder so wie ich es sage: „Schpinad“.“ Die Teller und Gläser sind leer. „Zusammen oder getrennt?“ „Zusammen, bitte“. „Hihi“.
7. „Hast du gehört, dass es den Welt-Nutella-Tag gibt? Der ist auch zufällig heute“. Wie gut, dass mein Filinchen mit Nutella bestrichen und Bananen belegt wurde. Ich feier das mit ein paar Folgen „GIRLS“, Kräuter-Tee und verordnetem Ausruhen. Na gut. Aber hauptsache: Nutella.
8. Autsch! Irgendwie blöd, wenn einem dann doch zum Freitagabend einfällt, dass man mal zum Arzt gehen sollte und alle längst Feierabend haben. Hallo Notfallklinik. Von den zwei blauen Flecken in der Armbeuge mal abgesehen, ging alles ganz schön schnell. Neben mir die Frau im Wartezimmer: „Und bei Ihnen?“ „Keine Ahnung. Irgendwie Bauchschmerzen. Und bei Ihnen?“ „Ich bin die Treppe runtergefallen und jetzt wird die Hand dick“. Wir warten noch gegenseitig aufeinander und verabschieden uns dann. „Gute Besserung!“
9. Sonntag ist Kaffeezeit. Endlich mal wieder alle wiedersehen und in die Sonne nach draußen locken. Ein bisschen das Gesicht in die Sonne halten, durch den Park spazieren und wehmütig Richtung Sachsenbrücke schauen. „Ach, wenns doch erst wieder so richtig warm wäre“. Im Café baubau ist es auf jeden Fall gemütlich, jeder bekommt sein Stück Lieblingskuchen und eine heiße Tasse Kaffee. Auf der Rechnung steht: Es bediente Sie Chef. Das war ein richtig bossmäßiger Sonntagnachmittag!
10. Dinge, die man in Leipzig wirklich immer mal wieder machen kann: Vom MDR Turm aus über die Stadt schauen. Ein schöner Anblick, wenn gerade direkt vor einem die Sonne untergeht. Wir ziehen den Schal fest um den Kopf. „Halt dein Handy gut fest…“ „Soll ich ein Foto von Ihnen machen?“ „Jaaa!“. Touri-Lächeln, Sonnenuntergang, ganz viele Lichter und zwei Schal-Gesichter. Genug gegafft, jetzt aber zurück nach Hause. „Boah, war das kalt…“. Wir winken: Gute Nacht, Leipzig.

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