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you and me see how we are. all your dreams are made of strawberry lemonade.

Sake

März, das geht mir ganz schön schnell mit dir. Auf einmal ist schon wieder eine Woche vorbei und bald blicken wir auf den Monat schon zurück. Wir stellen extra die Zeit um, genießen jeden Sonnenstrahl draußen, stellen frische Blumen in die Vase und trotzdem versteckt sich der Frühling noch immer. „Wenn es noch einmal anfängt zu schneien, schrei ich!“, höre ich mich sagen und blicke grimmig Richtung Himmel. Es reicht jetzt! Doch statt mit Sonnenschein starten wir mit Nieselwetter in die neue Woche und schaffen es vor dem nächsten Wolkenbruch gerade noch so auf den Stuhl von hairstories. „Warst du nicht erst dort?“, höre ich schon zarte Stimmen fragen. Dabei ging es bei meinem letzten Besuch nur um Glückwünsche und Blumensträuße. Doch diesmal geht es um neue Blondtöne, Cappuccino und Geschichten aus Leipzig. „Ich glaube das Föhnen kannst du dir diesmal sparen bei dem Regen.“ „Nichts da! Das machen wir schon ordentlich.“ Einmal zurücklehnen, bitte…

Ein ganz besonderes Event wartet an diesem Mittwochabend auf mich, das ich so noch nicht erlebt habe. Das Feinkost- und Gourmetlädchen in der Innenstadt GOURMÉTAGE veranstaltet von Zeit zu Zeit immer wieder neue aufregende Events rund um genussvolle Themen wie Wein, Whisky, Rum oder Gin. An diesem Abend steht allerdings der japanische Reiswein Sake im Vordergrund. Sake? Noch nie probiert, denke ich mir und kann mir auch im Vorfeld nicht vorstellen, dass mir das traditionelle Getränk schmecken wird. But never say never. Wir finden uns an kleinen Stehtischen inmitten der kuscheligen Räumlichkeiten der GOURMÉTAGE ein. Schinken hängen von der Decke, überall stapeln sich Weinkisten und gut gekühlte Flaschenhälse vermischen sich stimmungsvoll mit dem Licht der Mädler-Passage. Ein ganz romantischer Ort, der viel mehr für Genuss-Abende genutzt werden sollte. Gemeinsam mit dem japanischen Sake-Experten Herr Kakinuma und den modernen Sake-Brauern von ILE FOUR erfahren wir einiges über die Herstellung und kulturellen Hintergründe zum Drink des Abends. Zu jeder neuen Flasche werden uns auch neue Speisen gereicht. Nein, kein Sushi, sondern Highlights der europäischen Küche. Das passt ebenso hervorragend zusammen. Pünktlich gegen 23 Uhr steht das weltgrößte Stück Tiramisu vor mir und wartet bei einem Gläschen YUZU Frucht-Sake auf den großen Löffel. Langsam schiebe ich den Teller von mir weg. „Ich kann nicht mehr!“ P.S.: Sechs Sorten Sake haben es auch ganz schön in sich!

Nach so einem ausschweifenden Abend muss man auch am nächsten Tag einen kühlen Kopf bewahren, denn ein lang ausgemachter Termin in Plagwitz steht an. Hier auf der Zschocherschen Straße haben es sich Pierre von Helden und Sarah Schröder vom „Apartment102“ gemütlich gemacht und verpassen der langen, eng bebauten Straße eine Spur Esprit und Kreativität. „Wir wollen größer Denken“, schwärmt Pierre und führt mich durch die Räumlichkeiten im Apartment. Am 18. November 2017 eröffnete das Apartment102 feierlich mit einer Ausstellung von Pierre „Die Straße – Ein Psychogramm“ und dem gleichnamigen 24-seitigen Katalog, der ein Essay von Oliver Sukrow beinhaltet und vom Mindt Designstudio gestaltet wurde. Zwei Welten treffen aufeinander und vereinen sich. Typografie. Design. Bildsprache. Papier. Sarah und Pierre sagen selbst „Wir folgen keinem Trend. Wir wollen keinen Hype. Wir wollen natürlich wachsen, dass es sich gut anfühlt. Unsere Arbeit ist ein Mix aus all unseren Persönlichkeiten, die wir in über 30 Jahren gesammelt haben“. Vor allem wollen die jungen Wilden eins: Aus eigenem Antrieb ihr eigenes Ding machen. Der Blick lohnt sich! Vielleicht kommt ihr einfach zum POP X HOP STORE Number 1 für Poster, Grafiken, nette Beats und Drinks mal vorbei…

Weiter, immer weiter. Schließlich ist die Woche noch nicht vorbei. Wir rücken Laptops ins richtige Licht, inszenieren ein bisschen Arbeitsatmosphäre für Fotoshootings, schlagen seit Wochen mal wieder ein Buch auf (Oh Moment, ich glaub ich muss mich mal irgendwo hinlegen.), treffen uns auf ein Frühstück für zwischendurch und genießen das kleine Kaminfeuer LINKS NEBEN DER TANKE. Schließlich muss man doch auch mal raus aus der Hood kommen. Die Entscheidung nach Lindenau zu fahren und sich spontan mit Natalie von Marla & The Gang und Martin von Dunkel.Dreckig.Reudnitz zu verabreden, war doch wirklich hervorragend. „Wieviele Gläser lieg ich zurück?“ „Eigentlich nur eine Schorle!“ Gut, dass es dabei auch fast geblieben ist, denn nur wenige Stunden später wartet am Lindenauer Markt mein Shuttle Richtung Berliner Fahrradschau – als Lifestyle-Messe sozusagen die Haute Couture der Fahrradszene. Uns wurde nicht zu viel versprochen! Der Gang durch die Hallen lohnt sich beim Anblick der schicken Fahrräder und coolen Dudes an den Ständen auch wirklich. Darf ich mir gleich ein neues Fahrrad aussuchen, ja?

Der Sonntag naht und die letzten Stunden vor der neuen Woche brechen an. Schon wieder früh am Morgen treffen wir uns in der Innenstadt und warten auf den Startschuss für die große VINTAGE WEDDING TOUR der Agentur Traumhochzeit, die sich als Hochzeitsplaner bestens in der Umgebung auskennen und uns auf eine kleine Roadshow ins Leipziger Umland mitnehmen. Wie gut, dass man sich auf so einer Gelegenheit auch endlich mal kennenlernt und nach den letzten Instagram Nachrichten mal persönlich trifft. Hallo Julia, kannst du bitte auch deine Visitenkarten verteilen und dich als Hochzeitsfotografin mit dem Mikrofon im Bus vorstellen? „Ich besetz dann hinten mal einen Platz, ja?“ Prompt darauf wird uns auch noch Sekt und eine Tüte Gummibärchen gereicht. Die Tour kann beginnen! Gemeinsam mit Dienstleistern aus dem Hochzeitsbusiness, einigen Leipziger Locals, heiratswilligen Brautpaaren und unserem Busfahrer, der öfter mal nicht genau weiß, wo er abbiegen muss, erkunden wir das Muldental, Rittergüter, alte Höfe und kleine Schlösser. „Ich dachte immer, dass ich die Gegend kenne…“, denke ich mir erstaunt und notiere fleißig alle besuchten Ausflugsziele. Nach dem letzten Kaffee im Norden von Leipzig führt uns unser Weg auch langsam wieder zurück. Was für ein Wochenende! Ab jetzt heißt es nur noch: Beine hoch!

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