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Foto 18.05.16, 21 43 10

Feiertagswoche und endlich ist ein Vorgeschmack auf den Sommer in der Stadt angekommen. Zur Mittagspause draußen sitzen und das Handbrot des Tages essen. Herrlich! Im Blick zurück wirkt die Woche wie ein kleiner Urlaub mit viel Sonnenschein, draußen sein und sogar dem ersten Sonnenbrand. Sogar ein geeister Latte Macchiato auf die Hand musste her, weil es einfach gleich viel zu warm war. Sogar die Sommerkleider vom letzten Jahr haben ihren Einsatz bekommen. Was aber nach so viel Glück aussieht, war im Hinterkopf manchmal schwer zu fassen oder zu verarbeiten. Denn direkt vor einem Feiertag und schönem Wochenende wurde bei uns Zuhause eingebrochen. Zuhause. Dort, wo du dich eigentlich wohl und sicher fühlst. Bis jemand Fremdes in deinem Zimmer steht, Erbstücke und sämtliche elektronischen Geräte mitnimmt. Völlig unbegreiflich. Außer einem Rauschen im Kopf bleibt da nicht viel, woran man in dem Moment denkt. „Naja, ihr seid doch hoffentlich gut versichert“. Ähm, ja genau. Natürlich… wieder so ein Punkt kurz vorm Erwachsenwerden. Wut, ein paar kleine Tränen und immer wieder das Absuchen des eigenen Zimmers bringen einen leider dann doch nicht weiter. Während man auf die Polizei wartet, kann man auch einen Wein trinken. „Du bist ja erstaunlich ruhig“. „Ja, leider kann man gerade nichts an dem ändern, was passiert ist“. Noch können wir lachen. „Nicht, dass dir noch der Stuhl unter dem Hintern weggeklaut wird“. Aber wir merken trotzdem: Irgendwie ist das alle ganz schön scheiße. Gut, dass einen da mal jemand in den Arm nimmt, drückt und sofort ein Glas Wein hinstellt. (Nachdem anscheinend der Baldrian-Tee der WG von oben wirkt) Wie oft bin ich schon am neuen Weinladen „Château 9“ auf der Dresdner Straße vorbeigefahren, neugierig immer wieder in die abgedunkelten Fensterscheiben gesehen und mich gefragt: „Wer geht denn dort was trinken?“. Seit dem Mittwochabend weiß ich: Ich. Was von außen vielleicht spießig und überteuert wirkt, ist von innen absolut einladend und sympathisch. Den passend Wein zum Abend gibt es außerdem noch dazu. Bald dann auch mit Café und Feinkostladen. Einfach mal den Kopf ausschalten, den Blick zu vollen Weinregalen schweifen lassen und das Kerzenlicht genießen. Ein bisschen lauter und in größerer Runde trifft man sich im Fischladen. Hier wird man auch gleich mit Schnaps und schicken kupfernen Bechern begrüßt. Auf dich! Happy Bachelor!

Wie man sich nach der ersten Nacht nach einem Einbruch fühlt? Irgendwie komisch. Zuhause hält uns an diesem Morgen nichts, denn wir treffen wir uns zum Feiertagsfrühstück im Osten. Merke: Niemals auf Google Maps hören. „Wo ist denn jetzt das Café?“. Der Tisch reicht kaum aus. Orientalisches, selbstzubereitetes Frühstück im mundSwerk, bei dem man sogar nach dem Kochgrad seines Eis gefragt wird. „Äh, weich?“ „Wachsig!“ „Ja, irgendwas dazwischen“. Sekt? Gute Idee. Vom Frühstückstisch kann es auch direkt weiter zum nächsten Zwischenstopp gehen. Himmelfahrtskommando! Eis bei Pfeifers in der Südvorstadt. So sieht ein Herrengedeck aus. Jungs mit Eis auf der Waffel. Wir geben uns Namen, die auf unseren Löffeln stehen, kneifen die Augen von so viel Sonne zusammen und beschließen an den See zu fahren. „Puh, ist das warm“. Aber der Fahrtwind bringt frische Luft. Open Air am See? Eigentlich wollen wir doch nur Pommes essen und einen schönen Platz auf der Wiese finden. Zum Männertag aber gar nicht so einfach. Vor allem nicht am See. Dann, wenn alle mit Bollerwagen, Karohosen und dummen Sprüchen unterwegs sind. Immer ein guter Trick, um allen zu entfliehen: Der Oststrand. Hier stört uns niemand bei einem spontanen Shooting (gut, dass sich Kiki von zoelestin gleich in ein neues Outfit geworfen hat), einer kleinen Hanuta-Pause, dem Blick zum Wasser und rumkugeln auf der Decke. „Kaffee wäre jetzt noch gut“. Kein Problem, denn am Hafen packt das Café Kandler gerade neue Torten aus. Schöner könnte ich mir einen Feiertag gar nicht vorstellen…

Freitag ist Brückentag? Naja, nicht bei allen. Das macht aber nichts, denn der Feierabend kommt ja trotzdem. Mit einem Pfefferminzeis schlendert es sich viel besser zur ALTEN FLEISCHEREI in der Südvorstadt. Die Hausherren empfangen bei offenen Türen, erfrischenden Limonaden (QUIPZ! Mjam!) und sommerlichen Temperaturen ihre Gäste. Zu sehen gibt es einiges, denn FlamingoCat sich mit einer neuen Kettenkollektion und neuen Homepage herausgeputzt. Zimmernachbar Robert stellt hingegen sein neues Fahrradprojekt „WE RIDE LEIPZIG“ vor. Seine Herzensangelegenheit, um die Leipziger Fahrradkultur noch bedeutender und vor allem sicherer zu machen. Ganz nach dem Motto: Augen auf, passt auf eure Fahrräder auf, denn sie bedeuten euch viel und sind immer gut zu euch. Welche Geschichten man mit seinem Drahtesel erlebt, kann in den passenden Fahrradgeschichten nachgelesen werden. Mitmachen kann übrigens auch jeder und immer.

Zum Samstag sollte man Sonnencreme teilen und sich vor allem den Nacken einreiben. „Mist, zu spät. Du bist ganz rot“. Kein Wunder, so wie im Lene-Voigt-Park die Hütte brennt. Zum Sonderposten-Flohmarkt- und Straßenfest bedarf es schon gern vier Hände, um die wundervollen FlamingoKetten und Ohrringe zu verkaufen. Verkaufsgespräche und braun werden? Kein Problem. Nebenbei Crêpes essen auch nicht. Gut, dass die Crêpe-Jungs gleich gegenüber stehen. So macht das wirklich Spaß. Ein kurzer Blick auf die Uhr sagt zum Nachmittag: „Oh, ich muss los“. Zuhause wartet Besuch aus München mit einem breiten Grinsen und schweren Taschen. „Schön, wieder hier zu sein“. Ab in die kurze Hose, schnell ein Fahrrad über next.bike buchen und sich so wieder angekommen in Leipzig fühlen. Burger in der Substanz. Bier im Beyerhaus. Freunde. Zusammensein. Bis spät in die Nacht erzählen. Im Bett liegen und einander zuhören. Und endlich vergessen, worüber man sich eigentlich in den letzten Tagen so geärgert hat. Alles ist gut.

Sonntags kichernd im Bett liegen, sich nochmal umdrehen, auf dem Balkon frühstücken und zum Flohmarkt an der Alten Messe losradeln, ist ein schöner Start. Nur nicht an Montag denken. Mit tollen Fundstücken aus Emaille (die schön im Fahrradkörbchen klappern) am Tresen von „Mein liebes Frollein“ (Happy Birthday zum 1-jährigen Geburtstag!) stehen. „Möchtest du deinen Kaffee gleich im Eimer serviert haben?“ – dann doch lieber Eiskaffee. Nochmal Bircher Müsli. Kuchen für die Jungs. Und die Sonne brennt weiter… „Wollen wir noch in den Park?“. Schatten, ja! Schon viel besser. „Wehe, das Frisbee-Ding landet auch nur einmal bei mir“.

„Wie war deine Woche?“ – einfach nur sehr schön! Alles andere… hab ich schon vergessen.

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