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das leipziger lifestyle magazin. ein hoch auf die kreativen dieser stadt!

we don’t need to have dreams, we enjoy the moments.

„Was möchtest du trinken?“ Am besten das, was zu einer Eröffnung passt. Sekt. Serviert im Weinglas. Perfekt, denn da passt mehr rein. Obwohl man ja jetzt hier eigentlich heißen, frisch aufgebrühten Minze-Tee trinkt. „Dazu noch einen Muglin?“ Große, fragende Augen von meiner Seite. „Na, einen hässlichen Muffin. Die sind irgendwie nicht richtig in der Form geblieben aber schmecken trotzdem super“, erklären die beiden neuen Atelierbesitzer Alex und Robert. Mein Platz ist auf dem roten Sofa. „Wir möchten, dass unser Besuch immer auf der Couch sitzt und sich wohlfühlt“. Willkommen im neuen Atelier. „Der Ort für kreative Köpfe“ auf der Kurt-Eisner Straße 17 lebt nun seit dem 3. August offiziell wieder neu auf. Eine Wursttheke, so wie früher, gibt es zwar nicht mehr – aber dafür wurde das Geheimnis des bunten Luftballonschaufensters endlich gelüftet.

In die „Alte Fleischerei – Der Laden“ sind in diesem August das Schmucklabel „FlamingoCat“ und der Fotograf Robert Strehler eingezogen. Die Schmuckdesignern Alexandra Pauly mit den unverkennlichen, geometrischen Ketten und Fotograf, für die schönen Momente im Leben, Robert Strehler teilen sich gemeinsam ein Atelier und Büro. Fotografie, selbsthergestellte Designerstücke, Plauder-Sofa, Freisitz und das alte Ambiente der Fleischerei, versehen mit Lieblingsbüchern, Bildbänden, frischen Blumen, alten gestapelten Weinkisten und stylischen Glühbirnen, die überall von der Decke hängen, können sich sehen lassen.

„Es ist alles ein Experiment.
Wir werden sehen, was passiert…“

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Auf der einen Seite des Raumes stapeln sich Bücher über Fotografie, Reisen, Kurzgeschichten und Weisheiten, die dem Menschen im Laufe des Lebens durch den Kopf sprießen. Alles gut sortiert in Weinkisten. Auf dem Schreibtisch befinden sich Zettel von der letzten Fotoaktion (Stichwort „Mimi„), Stifte, Speicherkarten, das unverzichtbare MacBook, eine Club-Mate-Flasche, Kleingeld und die gute Canon 5D Mark III. Von der Kompaktkamera zu Schulzeiten zur Vollformat-Systemkamera ist es ein weiter Weg. Vom Hobbyfotografen mit schönen Urlaubsbildern zum Profi-Fotografen auch. Da dürfen schon gern mal mehr als zehn Jahre vergehen bis man versteht wie die Kamera funktioniert und vor allem bis man ein Auge für Ästhetik, Linien, Farben und den richtigen Moment entwickelt. Einflüsse von außen holen und inspirieren lassen? Ja. Ausprobieren? Am besten alles selbst. Fotografie muss ehrlich, natürlich und erlebbar sein. Das bleiben die Bilder nur, wenn auch der Fotograf authentisch vor seine Models tritt, seien das nun enge Freunde, die für jeden Spaß zu haben sind oder Kunden, die sich für eine Hochzeitsreportage interessieren. Die Eigenschaften vereint Robert mit seinen Bildern. Denn die ersten Gedanken sind bei dem Blick in seine ausgestellten Fotobücher mit einem Lächeln: „Das will ich auch. Genauso muss es am Ende aussehen“. Intime Einblicke in Familienleben, Hochzeiten, Paarshootings oder Portraitshootings zu allen möglichen Anlässen, sei es nun im Anzug, spontan, im Lieblingskleid oder auf dem Sportplatz wirken immer vergnügt, natürlich und genauso, wie sie eben passiert sind. Sie alle erzählen ihre Geschichte. Wenn man Robert mal über die Schulter schaut, weiß man auch, dass seine Bilder keine aufwendige Nachbearbeitung benötigen. Nur ein bisschen Zauber. Aber das ist in Ordnung.

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Auf der anderen Seite des Holzflurs ragt ein kleines Gebirge im Schaufenster in die Luft. An den Spitzen hängen kleine bunte Ketten und Ohrringe. Jeder, der mit offenen Augen durch Leipzig läuft, hat mindestens schon einmal eine Kette von „FlamingoCat“ in der Hand gehabt oder trägt selbst schon eine um den Hals. Und das, obwohl Alex erst seit letztem Jahr im Oktober so richtig mit ihrem Schmuckhandwerk begonnen hat. Wie es zu der auffälligen, geometrischen Kettenform kam?

„Kennst du das, wenn man nachts aufsteht, weil man irgendwas im Kopf hat? Dann hab ich die Idee einfach aufgezeichnet“.

Wie gut, dass man gleich die richtigen Freunde hat, die dann auch noch per Laser das vorgezeichnete Muster aus Holz oder auch ganz neu Acryl ausschneiden können. Der Rest liegt dann völlig in Alex‘ Händen. Jede Statementkette, jeder Ohrring und jeder Ring wird mit kleinsten Pinseln von Hand in bunten Farben bemalt und zusammengefügt. Selbst, wenn man nicht so oft Schmuck trägt, findet man bei Alex im Sortiment einen kleinen Schatz, der jedes noch so schlichte Outfit besonders macht. Je nach Lichteinfall ändern sogar die Acryl-Schmuckstücke ihre Farbe. Fancy! Genauso fancy wie die Entstehungsgeschichte zum Namen des Labels. „Als ich damals im Zoo war, ist eine geflügelte Katze auf einem Flamingo gelandet. Das fand ich so cool…“. „Du meinst, dass aus dem Flamingo-Ei ein Katzenbaby geschlüpft ist?“ „Auch gut!“.

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Was man bei all den kreativen Produkten und dem wunderschönen Atelier nicht vergessen darf: Sich für die Selbstständigkeit und für eine eigene Verkaufsfläche zu entscheiden, erfordert Mut, viel Vorbereitung, viel Schweiß im Aufbau, Zeitdruck und bleibt immer ein Risiko. Dass man es trotzdem macht, genau so unbeschwert und offen präsentiert, weil man an seine Idee, an sich und den neuen Geschäftspartner glaubt, verdient wirklich ehrlichen Respekt. Würde ich mehr Hüte tragen, würde ich sie alle ziehen. Weil man sich hier wohlfühlt, weil es auf dem kleinen Raum so viel zu entdecken gibt, weil nur an solchen freien Orten Inspiration entstehen kann, weil man mit beiden Ateliergründern so viel Quatsch machen und lachen kann. Die Idee ist gut und die Welt dafür bereit.

Es passt einfach in der Alten Fleischerei. Denn, wer sich für ein Portraitshooting oder die fotografische Dokumentation für seine Hochzeit interessiert, kann gleich noch ein passendes Schmuckstück dazu kaufen. Oder mit dem passenden Schmuck heiraten. Zur Not organisieren Alex und Robert schnell noch eine Hochzeit mitten auf dem roten Sofa. Einfach vorbeikommen, den Kopf durch die Tür stecken und vom neuen Atelier auf der Kurt-Eisner-Straße 17 verzaubern lassen. Die quietschfröhliche Alex mit dem großen Dutt und den Hutmann wird man so schnell nicht wieder vergessen.

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Was?
Das neue Atelier in der „Alten Fleischerei – der Laden“ von Robert Strehler Fotografie und FlamingoCat.
Wo?
Kurt-Eisner-Straße 17, 04275 Leipzig.
Wann?
Montag bis Freitag 11-19Uhr
Weil?
Wegen kreativen Menschen mit dem gewissen Etwas. Weil Fotografie und Schmuckdesign wie Bärchenwurst und Senf zusammenpassen. Außerdem im Atelier: Genügend Platz für tolle DIY-Bastelworkshops. Watch out!

[DaWanda FlamingoCat, FlamingoCat Facebook, Portfolio Robert Strehler, Alte Fleischerei, Alte Fleischerei – Der Laden.]

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