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the world moves on and you can’t shake the sound.

Stell dir vor es ist Feiertag in der Stadt und alle stehen mit der Boombox auf der Straße. Sagen wir besser: Es ist Vater- äh Männertag. Gern auch ein Grund, um einfach mal Zuhause zu bleiben, Dinge zu ordnen oder Serien zu schauen. Schließlich wird der Himmelfahrtsfeiertag sehr gern ausschweifend gefeiert. So, dass man hütchentragenden, wagenziehenden Grüppchen auch gern mal aus dem Weg geht. Aber der Wetterbericht hat uns einen sonnigen Tag versprochen. Da hält uns nichts drinnen. „Komm, wir probieren mal einen neuen Ort zum Frühstücken“, war der Plan. Nach einigen gezündeten Böllern im Wald haben wir sicherlich schon die unangenehmste Begegnung des Tages überstanden, dachten wir uns. Wir haben ein klares Ziel vor Augen: Frühstück! Im maritimen und neu eröffneten Heimathafen auf der Kö verlieben wir uns schlagartig an die direkte Wasserlage an der Elster und die kleine Bootsanlegestelle. Bier und Brötchen to go bzw. to swim. But no breakfast. Nicht heute. Wir sehen uns auf der blumigen Terrasse um. „Wollen wir uns mit zu den Matrosen setzen?“, überlegen wir lachend.  Immerhin sehen die Mützchen sehr niedlich aus. Logisch zum Hafen gehören ja auch Matrosen. Widerwillig schließen wir die Fahrräder wieder ab. Den Frühstückstest müssen wir wohl verschieben.

Mit Frühstückshunger im Bauch fährt es sich schließlich nicht so gut. Da muss schnell eine Lösung gefunden werden. Gut, dass sich gleich ein paar Hausecken weiter das Jimmy Orpheus befindet. „Ob die wohl offen haben zum Feiertag?“. Das müssen wir herausfinden! Weil sich wie angekündigt die Sonne durch die Wolken schiebt, verlegen wir unseren Platz auf den Freisitz. „Einen Eiskaffee und Jimmys Frühstück, bitte“. Mit dem Eiskaffee wandelt sich auch schlagartig der Wind und lässt die Eiswürfel klirren. Schal und Pullover müssen tatsächlich zum Einsatz kommen. Och nö. Was ist denn jetzt mit Sonne? Aber eigentlich ist es auch gar nicht so schlimm, dass wir nach den Croissants weiterziehen, denn die gesamte Industriestraße wird mit dem Best of der Randfichten beschallt. Wer hätte so viel musikalische Stilsicherheit zum Feiertag in Schleußig vermutet? Die Party geht auch ohne uns weiter. Wir schauen neugierig um die Ecke, um einen Blick auf die Partymeute zu bekommen. „Weißt du, was uns heute noch fehlt?“ – ein Eis in der Sonne. 15 Uhr kommt sie wieder, ich schwöre! Im Garten von Marshalls Mum versöhnen wir uns so langsam mit dem Tag und der Suche nach guten Dingen. Selbstgemachtes Eis am Stiel. Gurke-Limette und Hibiskus-Himbeere (neu). Schmilzt nur ganz langsam in der Sonne und macht glücklich! Es sollte doch im Mai noch viel mehr Feiertage geben…

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