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Frohe Weihnachten. Wir sind dann mal Glühwein trinken…

[Weihnachten kommt jedes Jahr am 24. Dezember ziemlich unverhofft. Die Einkaufsstraßen sind Wochen vorher schon voller Lichter, die Schaufenster glitzern, die meistens Lebensmittel enthalten plötzlich nur noch „Zimt“ und „Lebkuchengewürz“ und irgendwann fahren alle nach Hause. Die Geschenke sind verpackt. Plätzchen wurden gebacken. Die Weihnachtsgans wartet im Tiefkühlfach. Der Weihnachtsbaum wird im nächsten Jahr nachgereicht. Aber so richtig kommt man trotzdem immer noch nicht in Weihnachtsstimmung. Vielleicht liegt es an den 9°C Außentemperatur, den grünen Wiesen, den langen Arbeitszeiten oder einfach am Vorweihnachtsstress. „Wenn heute nicht Heiligabend wäre, könnte auch ein ganz normaler Tag sein“. „Wenn heute nicht alle Weihnachten feiern würden, würden wir das doch auch nicht machen“. Tatsächlich denken wir darüber nach: Warum nicht einfach mal dann Weihnachten feiern, wenn man sich auch wirklich danach fühlt? Irgendwann im Januar. Irgendwann, wenn es ruhiger wäre. Doch bevor wir weiterdenken, gibt es aber jedes Jahr diesen einen Moment, der Weihnachten zu dem macht, was es für mich ist. Nach Hause kommen. Kind sein. Aufgeregt sein, weil man seine Schulfreunde wiedertrifft („Hattest du eben auch so ein Kribbeln im Bauch, weil man nicht weiß, ob sich alle total verändert haben?“), die man manchmal zwei Jahre lang nicht gesehen hat. Die in Madagaskar waren. Die ihre Masterarbeit geschrieben haben. Die wieder umziehen. Mit denen man zum ersten Mal Schluss gemacht hat. Die man aber nie aus den Augen verloren hat. Die einen kennen und zu einem Stück so geprägt haben, wie man jetzt ist. „Alles wird sich ändern wenn wir groß sind?“. Nicht alles. Dieses Gefühl, wenn wir alle wie immer auf dem Weihnachtsmarkt stehen, wenn wir wie immer zusammen essen gehen und bei noch mehr Ouzo voreinander sitzen und erzählen. Wenn wir über Geschichten vom Sportunterricht, Ferienlager und Theateraufführungen lachen, wenn wir abends alle wieder nach Hause kommen, wenn wir wie jedes Jahr unsere Traditionen fortführen, wenn wir mit unseren Eltern Harry Potter-Filme anschauen, am Heiligabend in andere Städte telefonieren, uns ganz viel umarmen und in festlich geschmückten Wohnzimmern stehen – dann ist wirklich Weihnachten. Aber dieses Gefühl und das richtige Weihnachtswetter brauchen Zeit. Und meistens dann, wenn man mitten in Weihnachten angekommen ist, zwischen seinen Geschenken stöbern möchte und es zum ersten Mal wieder richtig schneit, muss man schon wieder los. Hoffentlich ist bald Silvester und Neujahr. Dann sind die Uhren wieder auf Feiertag eingestellt.]

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