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das leipziger lifestyle magazin. ein hoch auf die kreativen dieser stadt!

i had a dream when i was young.

Leipziger Lieblingssätze: „Wir kennen uns doch…“. Wir stehen uns auf dem „Wedding Market“ gegenüber und lachen. „Stimmt, nur woher?“ Immer ein guter Anhaltspunkt: Studium. Tatsächlich sind wir uns schon in diesen Einrichtungen über den Weg gelaufen. Weil man sich daran kaum noch erinnern kann, wird es Zeit für ein neues Treffen. Willkommen in der Welt von „Mädchen Schmidt und ihrem schönen Atelier. Passend zum Mädchenbesuch steht der gekühlte Sekt mit Himbeeren bereit. „Ich wusste nicht, welcher Eistyp du bist, also hab ich einfach mal verschiedene Sorten gekauft“. Wie unglaublich lieb! Ulrike von „Mädchen Schmidt“ hat nicht nur geschickte Hände zum Nähen, weiß wie sie Besuch gastfreundschaftlich empfängt, sondern macht sich auch sehr gut in der Rolle als Journalistin. Moment mal, ich wollte doch hier die Fragen stellen. Aber wie das immer so ist bei leckerem Eis und Sekt – die Themen schwanken von Sailor Moon-Serien, Studieninhalten, Träumen, der Identität mit dem Blog, Modeunternehmen, letzten Partynächten, Sportarten („Warum gehen eigentlich alle Joggen?“) bis zum eigentlichen Anlass.

Nachdem wir uns noch letzte Film- und Fernsehtipps gegeben haben: „Schau unbedingt mal „Maze Runner“. „‚Orange is the new black‘ könnte dir auch gefallen“. Was mir auf jeden Fall jetzt schon gefällt sind ihre vielen Fliegen, die sie alle in Handarbeit in langen Nächten genäht und kleinen Boxen verpackt hat. Jede ist ein Einzelstück und wird auch auf Wunsch angefertigt. Für einige ausgefallene Stoffmuster fährt Uli sogar bis nach Berlin und kauft sie dort beim Stoffdealer ihres Vertrauens. Sonderanfertigung? Spontan für die nächste Hochzeit? Kein Problem. Aber Uli kann nicht nur Fliegen nähen (die sogar bis nach London manchmal verschickt werden), sondern auch stricken und Kissen zum Leben erwecken. Logische Schlussfolgerung: „Also kannst du auch Kuscheltiere nähen?“ „Ja, das hab ich sogar für meinen Neffen zur Geburt gemacht“. Gebucht! Ein kleiner Rundgang durchs Atelier? Gern.

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Wenn Uli nicht gerade an ihrer Nähmaschine sitzt (dabei trägt sie auch meistens keinen Blumenhaarkranz) und nebenbei Filme über Netflix schaut, dann findet man sie in Leipziger Photoautomaten, bei den Code Girls, Vorlesungen zur Filmtheorie, auf Vintage- und Flohmärkten in der Umgebung oder online mit schönen Produkten auf DaWanda, Instagram oder Facebook. Warum sie noch keine eigene Homepage hat? Weil sie die komplett selbst programmieren will – und das kann sie bald auch. Volle Girlpower! Womit sich dann auch der Name des Labels von selbst erklärt, nicht wahr Fräulein Schmidt?

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Was ich an dem Label „Mädchen Schmidt“ so mag ist die Einstellung mit der Uli ihre Produkte von der Idee bis zum fertigen Unikat erarbeitet. Mit viel Leidenschaft und Liebe, mit dem richtigen Blick für Ästhetik, Inspiration, die einfach im Alltag entsteht, wenn man einen offenen Blick für die schönen Dinge beibehält (und auch ab und zu das „Cut“ Magazin aufblättert) und die Tatsache, dass sie sich ihr handwerkliches Geschick komplett selbst über die Jahre hinweg angeeignet hat. Ihr Handwerk ist ihre Herzensangelegenheit. Was daraus mal entsteht? „Keine Ahnung. Ich habe damit kein Ziel. Ich freu mich über jede verkaufte Fliege und flipp immer noch bei Mails für Bestellungen aus… es muss mir einfach Spaß machen“. Zum Abschied klemme ich mir mein eigenes Mädchen Schmidt-„Gipfel-Kissen“ unter dem Arm und drück Uli nochmal lieb. Was man in zwei Stunden alles erfahren kann… Vielen Dank für deine Einladung. Essen wir bald wieder Eis?

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