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Ganz schön fies von dir, Frühling! Erst lockst du uns am Montag mit knackigen 21 Grad vor die Tür und lässt uns dann im Regen stehen. Kein Wunder, dass da mitten im April schon wieder ein Schnupfen an der Tür klopft! Wie Dann lassen wir die Sonnenbrille hängen und schnappen uns wieder die dicken Pullover. Na toll! Das haben wir uns doch anders vorgestellt. Aber immerhin erwartet uns nur eine kurze Woche und die Osterglocken sorgen für die richtige Einstimmung. Da hilft nur Warten und Kaffee trinken.

Die Regenschirme liegen parat falls sich der Abendhimmel doch für Regen entscheidet. „Erinnert mich fast ein bisschen an den Sommer vor zwei Jahren“, denke ich auf meinem Spaziergang durch Plagwitz. Nur nicht live und diesmal nicht auf Englisch. Puh! Gemeinsam mit dem „Travel Industry Club“ erkunden wir die Straßen von Plagwitz. „Ich sag Ihnen nur vorher: Ich bin keine Stadtführerin und kann Ihnen nicht sagen, wann welches Haus gebaut wurde aber ich möchte Ihnen gern ein Stück Leipziger Lebensgefühl mitgeben“, mit diesen Worten begrüße ich meine kleine Reisegruppe an diesem kühlen Abend. Wo sollte man essen, wo gibt es zum Bier die besten Geschichten, vor welchen Wänden werden die liebsten Fotos für Instagram geschossen, was gehört zum Stadtbild und, was darf auf den Achsen zwischen Karl-Heine und Zschochersche Straße auf keinen Fall fehlen. Dass dabei von der Zuhörerseite manchmal geschmunzelt wird, ist mir durchaus bewusst. Macht nichts. Das schönste Kompliment kommt dann doch am Schluss: „Wenn Sie über Leipzig sprechen, da strahlen ihre Augen. Sie mögen die Stadt wirklich…“.

Schon wieder ein Abend in dieser Woche, an dem lang gearbeitet wird. Doch diesmal wird die lange Arbeit belohnt. Wenn das vorher besuchte Event schon direkt um die Ecke ist, darf ein Wein im „renkli“ doch nicht fehlen (das dachten sich aber wohl alle Teilnehmer). „Du bist doch oft hier“, heißt es sofort. „Äh, das sieht nur so aus“. Zur Stärkung nach einem langen Tag kommt sofort der Nudel mit Bolognese-Teller aus der Küche und ein kalt gestellter Weißwein aus der Pfalz. Über den Namen des Weines müssen wir kurz schmunzeln „Glaube. Liebe. Hoffnung“ erinnert uns gleich an „Menschen Leben Tanzen Welt“. Beim Weindate mit Natalie von Endemittezwanzig und Hoodie Martin von „Dunkel.Dreckig.Reudnitz“ kann man schon mal emotional werden. Was auch ganz gut funktioniert: Neue Ideen ausdenken und zum Kauf von neuen Jacken animieren. Jetzt müssen wir nur noch am Namen arbeiten…

Gründonnerstag heißt: Ganz in Ruhe frühstücken. Worauf wir vorher nicht gekommen sind: Vor den Osterferien sollte man tatsächlich im Café Maître reservieren. Ach ja! Aber Glück gehabt – ein kleiner Zweiertisch ist genau noch frei. Wenn wir ganz eng zusammenrücken passt auch unser Kaffee und Frühstück auf den Tisch. „Ich flieg nach Miami“. „Ich zieh um“. Highfive! Darauf kann man doch wirklich mit einem frisch gepressten Orangensaft anstoßen. Aber der kulinarische Donnerstag ist noch nicht vorbei. Alle schwärmen davon. Alle reden in den letzten Wochen von dem neuem Restaurant in Lindenau (direkt an der Nathanaelkirche): Dem Genussreich. Wir mussten es testen! „Jetzt hast du ein Date!“. Gut, dass wir beide immer aus dem gleichen Grund zu spät sind. „Ich wusste, dass die Ausrede bei dir zieht“. Reserviert haben wir sogar, obwohl das gar nicht nötig gewesen wäre. Für ein Abendbrot sind wir wohl schon etwas spät. Die kleine Karte nimmt uns aber die Entscheidung auch schnell ab. Kleine Auswahl an Gerichten, dafür wird aber alles frisch und relativ schnell zubereitet. Schweine-Bauchspeck mit Kichererbsenpüree und Salat bei mir und Lamm mit Zucchini-Nudeln bei meinem Date gegenüber. Aperol Sprizz, cheers! Nachtisch? Na klar! Dreierlei vom Apfel mit Rosinen-Eis und Panna Cotta. Wir kommen gern wieder! Aber jetzt schon nach Hause zum Freitag? Nee! Fast direkt auf dem Weg nach Hause liegt ja auch das RUDI. Zum Martini Club gibt es natürlich jede Menge Martinis. „Gin Tonic?“ „Ja klar, kein Problem. Welcher Gin?“.

Wenn sich drei Mädchen aus Schulzeiten mit einem selbstgebastelten Bauchladen in der alten Hood treffen, kann das nur eins bedeuten: Überraschung! „Heute ist dein Junggesellenabschied…“. „Was! Wie kommt ihr denn hier her?“. Toll, wenn die ganze Familie mitplant und der Junggeselle nichts ahnt, wenn ihn seine Mädchen für einen Tag mitnehmen wollen… aber keine Angst, der Bauchladen bleibt im Auto. „Aber wir entführen den Philip jetzt trotzdem und bringen ihn erst heute Abend wieder“. Frühstück, Sektflaschen, wichtige Orte für uns und jede Menge Fragen. „Wer war Annes erster Banknachbar?“ „Wer hat den Abiball moderiert?“ oder auch „Wer hat damals ein blaues Auge riskiert?“ – bei jeder richtigen Antwort gibt es Süßes oder Sekt. Da traut man sich dann sogar eine Fahrt mit der Parkeisenbahn durch den Küchwald. „Hast du eigentlich was geahnt?“ „Überhaupt nicht“. Wir erfüllen heimlich Wünsche! (mit viel Hilfe natürlich) Zuhause wartet dann schon der gedeckte Tisch mit vielen Köstlichkeiten und der ganzen Familie. Fette Party? Nee, lieber noch ein bisschen Wein, den der Papa serviert und alte Bilder von früher… davon gibt es genügend. Schließlich ist ja morgen noch Ostern und auf den Familienspaziergängen und Osterausflügen müssen wir fit sein. Schlechtes Wetter an Ostern? Irgendwie nicht so richtig… wenn man sich von Sonnenschein zu Sonnenschein rettet ist es gar nicht so schlimm. Beweisfoto! Das Schöne an diesem Sonntag: Montag ist nochmal Sonntag! Yay!

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